Brief an den Apple-Chef
Maskenpflicht und Face ID: Hilferuf der New Yorker U-Bahn
Wer das neue iPhone SE mit Fingerabdrucksensor besitzt, ist dieser Tage fein raus. Die Maskenpflicht verträgt sich nicht mit Face ID und in New York haben die damit verbundenen Probleme jetzt die Verkehrsbehörde Metropolitan Transportation Authority (MTA) auf den Plan gerufen. Einem Agenturbericht zufolge hat sich deren Vorsitzender mit einem Hilferuf nun direkt an Apple-Chef Tim Cook gewandt.
Bilder: depositphotos.com
Die New Yorker Verkehrsdienste haben offenbar vermehrt mit dem Problem zu kämpfen, dass iPhone-Besitzer trotz Maskenpflicht ihre Gesichtsmaske abnehmen, um das Gerät per Face ID zu entsperren. Dies scheint sowohl während der Fahrt in Zügen und Bussen als auch beim Bezahlen mit Apple Pay der Fall.
Zum einen scheint die Verkehrsbehörde auf die Tatsache anzuspielen, dass Apple mit iOS 13.5 bereits eine Möglichkeit zum vereinfachten Entsperren von Geräten mit Face ID beim Tragen einer Maske eingeführt hat. Das Telefon soll erkennen, wenn eine Gesichtsmaske getragen wird, und dann sofort das Feld zur Code-Eingabe anzeigen. Man wolle mit Apple zusammenarbeiten um sicher zu stellen, dass Nutzer diesbezüglich auch tatsächlich Bescheid wissen.
Darüber hinaus wirft das Schreiben aber auch die vage Forderung nach weiteren Maßnahmen seitens Apple in den Raum. Man wisse, dass Apple an einer Problemlösung arbeitet und über entsprechende Technologien verfüge. Apple solle die Einführung neuer Technologien und Lösungen beschleunigen, die die Kunden im Zeitalter von COVID-19 weiter schützen.
Apple hat sich diesbezüglich bereits an einer Klarstellung versucht und argumentiert in einer E-Mail gegenüber der anfragenden Nachrichtenagentur, dass die entsprechenden Verbesserungen mit iOS 13.5 bereits eingeführt wurden. Man sei jedoch fest entschlossen, weiterhin mit der MTA zusammenzuarbeiten, um deren Bemühungen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 zu unterstützen.
Unbequeme Code-Eingabe in der Öffentlichkeit
Die von Apple mit iOS 13.5 eingeführte Maskenerkennung sorgt dafür, dass iPhone-Besitzer nicht mehr warten müssen, bis der Erkennungsversuch per Face ID fehlgeschlagen ist, sondern bei aufgesetzter Gesichtsmaske direkt ein Feld zur Code-Eingabe angezeigt wird. Ein Problem stellt hier nun allerdings die Tatsache dar, dass Nutzer ihre Zugangscodes nun wieder regelmäßig in der Öffentlichkeit eingeben müssen. Dies wird auch als neues Sicherheitsrisiko betrachtet. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund der regelmäßig erforderlichen Code-Eingabe nun offenbar auch wieder einfachere und kürzere Zugangscodes an Popularität gewinnen.