1.000 selbstständige Kuriere arbeitslos
Lieferando gewinnt: Deliveroo zieht sich aus Deutschland zurück
Der Lieferdienst Deliveroo wird sich aus dem deutschen Markt zurückziehen und das hiesige Geschäft zu großen Teilen dem konkurrierenden Takeaway-Konzern mit seiner Deutschland-Tochter Lieferando überlassen.
Schon Ende der Woche wird Deliveroo sein Angebot in Deutschland einstellen und will dann daran arbeiten lukrativere Märkte zu erschließen.
Nach Angaben des Fach-Dienstes „Food Service“ arbeitete der Lieferdienst in Deutschland zuletzt mit mehr als 1.000 Fahrern und 2.500 Restaurants zusammen – Insgesamt sollen mit den Angeboten in Berlin, Hamburg, München und Co. über 4 Millionen Menschen im Jahr erreicht worden sein.
Eben jene 1.000 Fahrer, allesamt selbständige Fahrradkuriere und nicht wie bei Lieferando mit Angestellten-Vertrag beschäftigt, müssen sich jetzt einen neuen Job suchen.
Die Bewerbungsphase will Deliveroo mit einem „großzügigen Vergütungspaket“ überbrücken, dieses soll sich laut gruenderszene.de auf einen durchschnittlichen Monatslohn aber mindestens 50 Euro belaufen.
Interessant: Erst kürzlich stieg Amazon bei Deliveroo ein, damals war das Unternehmen noch in 14 Ländern aktiv.
Anders als Lieferando arbeitet Deliveroo vor allem mit Restaurants zusammen, die selbst keinen Lieferdienst anbieten. Das Handelsblatt erklärt:
Die Briten liefern vor allem Essen von Restaurants aus, die keine eigenen Fahrer beschäftigen. Takeaway hingegen macht den meisten Umsatz mit Lieferdiensten, die ihr angestammtes Geschäft mit eigenen Fahrern über die Lieferando-Plattform abwickeln. Angestellte Fahrer von Takeaway sollen das Angebot für die Kunden lediglich abrunden – auch eine Abwehrmaßnahme gegen Deliveroo.