5 Euro pro Installation
LIDL Plus: Discounter wird eigenes Bezahlsystem einführen
Der Lebensmittel-Discounter LIDL steht laut einem Bericht der WirtschaftsWoche kurz davor an seinen Kassen ein eigenes Bezahlsystem einzuführen, das mit den Mobile-Payment-Angeboten von Google und Apple konkurrieren wird und bei neuen Transaktionen auf das Einscannen sogenannter QR-Codes setzt.
Das Bezahlsystem wird die offizielle LIDL-App ergänzen, die erst Mitte September deutschlandweit startetet und seitdem regelmäßig in den deutschen App Store-Charts anzutreffen ist. LIDL hatte die Haus-Applikation initial als Coupon-Anwendung und digitalen Handzettel beworben, der Kunden über Angebote und Preisreduzierungen informieren sollte und die Installation mit 5-Euro-Coupons auf den ersten Einkauf im Laden vergütet.
5 Euro pro Installation
Eine aggressive Strategie, die der Verbreitung der LIDL-App offenbar so zuträglich war, dass das Bezahlsystem schon in Kürze ausrollen soll. Hintergrund und Hauptmotivation hier dürften die Gebühren sein, die LIDL bei der Akzeptanz von Kreditkarten und mobilen Bezahlsystemen wie Apple Pay und Google Pay die Beteiligten abführen muss.
Werden Kassenbezahlungen hingegen komplett über die eigene App verwaltet, die dank des 5-Euro-Coupons schon mit den hinterlegten Kundendaten auf zahlreichen Endgeräten installiert ist, spart sich LIDL die Tranaktionsgebühren bzw. wirtschaftet diese in die eigene Tasche.
In Deutschland wäre LIDL der erste Lebensmittelhändler, der sich mit einem eigenen Bezahlsystem quasi selbstständig machen würde. Zwar setzten auch DM und Rossmann auf ein in Kooperation mit Alipay entwickeltes Bezahlsystem, dessen Nutzung ist hierzulande jedoch wenig verbreitet.
Vor Einführung der LIDL-App hatte der Discounter sein Filialnetz um das WLAN-Angebot „LidlPlusWLAN“ erweitert, das Kunden des Händlers kostenlos nutzen können.