Unternehmen kommentiert Ausfall nicht
Kalkül oder Inkompetenz? Twitter sperrt Apps von Drittanbietern aus
Auch mehrere Tage nach den ersten Fehlermeldungen vom Freitag, lässt der Kurznachrichtendienst Twitter nach wie vor keine Zugriffe von Drittanbieter-Anwendungen mehr auf seine Online-Inhalte zu. Beliebte iPhone-Downloads wie Tweetbot und Twitterrific, die seit über zehn Jahren den mobilen Zugriff auf Twitter ermöglichen, ohne dafür die Nutzung der offizielle Anwendung vorauszusetzen, liefern auch 48 Stunden nach den ersten Aussetzern keine Tweets mehr sondern lediglich Fehlermeldungen aus.
Problematisch für Anwender wie für die betroffenen Entwickler ist die Tatsache, dass Twitter die Abschaltung der Drittanbieter-Schnittstellen bislang nicht öffentlich eingeräumt beziehungsweise begründet hat. So war es den Entwickler der Tweetbot-Applikation kurzzeitig gelungen durch den Wechsel auf ein Paar neue API-Schlüssel wieder einsatzbereit zu sein, ehe der Anwendung der Twitter-Zugang erneut entzogen wurde.
Kalkül oder Inkompetenz?
Unklar bleibt damit, ob Twitter hier mit Problemen zu tun hat, die mit dem massiven Personalabbau innerhalb des Unternehmens seit der Übernahme durch den Multimilliardär Elon Musk zusammenhängen, oder sich aktiv für einen Ausschluss der Drittanbieter-Anwendungen entschieden hat. Die ausbleibende Außenkommunikation würde beide Szenarien erklären.
Möglich ist auch, dass es sich um einen Testlauf handelt, mit dem festgestellt werden soll wie viele Anwender bereit und willig sind von den werbefreien Drittanbieter-Anwendungen auf die offizielle Twitter-App umzusteigen, ehe das offizielle Ende der entsprechenden Schnittstellen verkündet wird.
Doch Abgesehen davon, ob es sich um Inkompetenz oder Kalkül handelt, bleibt die Entscheidung, überhaupt keine Stellungnahme zur aktuellen Situation abzugeben, in den Augen vieler Anwender nicht nachvollziehbar.