Teilerfolg vor US-Berufungsgericht
Käufe außerhalb des App Stores: Apple darf Gebühren verlangen
Ein US-Berufungsgericht hat Apple im langjährigen Verfahren mit Epic Games einen Teilerfolg verschafft. Das zuständige Gericht des neunten Bundesgerichtsbezirks entschied, dass einzelne Teile einer Anordnung aus dem Frühjahr zu weit gefasst waren und angepasst werden müssen.
Gleichzeitig bestätigte es jedoch den Großteil der zuvor verhängten Sanktionen sowie eine zentrale einstweilige Verfügung, die Apple bereits seit 2021 zu Änderungen im App Store verpflichtet.
Konkret ging es um eine Entscheidung der Bundesrichterin Yvonne Gonzalez Rogers, die Apple im April wegen Missachtung eines früheren Urteils gerügt hatte. Sie hatte dem Unternehmen untersagt, Gebühren für Käufe zu verlangen, die außerhalb des App Stores stattfinden. Das Berufungsgericht stellte nun klar, dass Apple grundsätzlich eine Provision für solche externen Transaktionen verlangen darf. Allerdings müsse diese angemessen sein und dürfe nicht unbegrenzt festgesetzt werden.
Streit um Provisionen und externe Bezahlwege
Ausgangspunkt des Verfahrens ist eine Klage von Epic Games aus dem Jahr 2020. Die Fortnite-Entwickler wollten erreichen, dass Apple seine Kontrolle über Zahlungswege und die Verteilung von Apps auf iPhones lockert. Apple setzte sich in weiten Teilen durch, wurde aber verpflichtet, Entwicklern das Verlinken auf alternative Bezahlmöglichkeiten zu erlauben.
Apple kam dieser Vorgabe nach, führte jedoch eine neue Regel ein. Für Käufe, die innerhalb von sieben Tagen nach dem Anklicken eines solchen Links außerhalb des App Stores erfolgen, verlangte das Unternehmen eine Provision von 27 Prozent. Innerhalb des App Stores liegt diese Gebühr bei 30 Prozent. Epic wertete dies als Umgehung der gerichtlichen Auflagen und beantragte ein Ordnungsgeld wegen Missachtung des Urteils.
Das Berufungsgericht folgte dieser Argumentation teilweise. Es bestätigte, dass Apple gegen den Kern der ursprünglichen Anordnung verstoßen habe, schränkte aber das pauschale Gebührenverbot der Vorinstanz ein. Apple erhält damit die Möglichkeit, eine reduzierte Provision zu rechtfertigen, muss sich dabei jedoch an klare Grenzen halten.
Epic-Games-Chef Tim Sweeney begrüßte die Entscheidung und sieht darin eine Stärkung von Entwicklern und Nutzern. Apple wies den Vorwurf eines Regelverstoßes erneut zurück und hatte argumentiert, die neue Anordnung gehe über das ursprüngliche Urteil hinaus. Diese Sichtweise teilte das Berufungsgericht nur in Teilen.


Wo kommen wir denn dahin wenn Unternehmen keine Gebühren verlangen können? Wer bezahlt die Aufwände? Die Gratis Mentalität funktioniert im Kapitalismus nicht.
Heinz, volle Zustimmung! Ich nehme jetzt auch Gebühren von jedem Fußgänger, der den Bürgersteig vor meinem Haus nutzt. Der gehört mir zwar nicht, aber immerhin muss ich ihn ja fegen. Der Aufwand muss doch irgendwie entschädigt werden.
Die Stadt in der die Fussgängerwege funktional gehalten werden gehört aber Apple in deinem Beispiel
Du musst ihn nicht nur fegen. Wenn der Fußgänger vor deinem Haus ausrutscht, haftest du sogar für seine Verletzungen – zumindest ist das in Österreich so.
Wäre also garnicht so verkehrt, einfach von jedem Fußgänger eine Weggebühr zu verlangen.
Das ist auch in Deutschland so. Finde es einfach nur lächerlich, dass dies rechtens zu sein scheint. Ich zahle Steuern um den Gehweg sauber und eisfrei zu halten. Zusätzlich darf ich kein Salz streuen, weil das die Umwelt zu sehr belasten würde. Gleichzeitig darf der gemeindeeigene Schneepflug die an den Gehweg angrenzende Straße mit Tonnen an Salz bestreuen. Und das Beste, der Nachbar gegenüber hat keinen Gehweg. Der zahlt aber nicht mehr Steuern als ich, muss sich nicht an der Räumung und Säuberung beteiligen und hat auch kein Risiko wenn sich jemand verletzt. Das ist in meinen Augen nicht fair
Naja, Apple hat sich schon sein eigenes Universum gebaut und schottet jedes vernünftige Sideloading immer noch ab, somit kann man ordentlich abkassieren, wenn ich meine Software ausserhalb des Appstores beziehen könnte, würde Apple in die Röhre gucken und dies gilt es mit allen zur Verfügung stehenden Mittel zu verhindern.
Also verbietet Apple zukünftig alle Gratis-Apps und Apps, welche Werbung beinhalten? Gerade letztere verdienen ja Unsummen an Apple vorbei.
Welche Aufwände gibt es denn im obigen fall?
Sicherlich weit weg von 27%.
Apple musste eine Schnittstelle zur Verfügung stellen. Wenn der Aufwand mal nicht mit mindestens 30 % vom jährlichen Umsatz honoriert werden sollte, dann weiß ich auch nicht. Die Schnittstelle muss ja auch jemand pflegen und so
Welche Aufwände? Bei Bezahlvorgängen die gar nicht von Apple durchgeführt werden hat Apple exakt 0 Aufwand, denn Apple ist ja gar nicht beteiligt. Es gibt keinerlei Leistung von Apple.
doch sie mussten die software öffnen, damit ein alt store erst funktioniert
und dann die verluste die dadurch enstehen. epic hatte seinen vertrag auch nicht eingehalten, sie hatten ja apples vertrag seinerzeit zugestimmt
Der Aufwand ist, das bereithalten von Hardware, Software, und Serverb, damit eine App überhaupt auf einem Gerät funktionieren kann
@pele
Und was haben die EU-Alt-Stores nun mit dem Urteil in den USA zu tun?
Klar für Null Leistung (mit Einschränkung, da man hier ja immer noch zwangsweise über Apple Store gehen muss) Geld kassieren.
Wo kommen wir da im Kapitalistischen Ausland hin.
Du bist also der Mahnung Apple tut überhaupt nichts, damit die App funktionieren kann
Was macht Apple das meine App auf meinen Gerät lauft du hast null Ahnung Devil aber Hauptsache du schaffst dich auf die Seite eines macht- und gerldgierigen Unternehmens! Gut das es die usa betrifft, da gehe eh andere Regeln somit werden hier auch definitiv damit nicht durchkomme. Vergesst bloß nicht das Apple der us Regierung äußerst nahe steht egal was die stets behaupten und von wegen eure Daten sicher sind, klar beim fbi und sonstigen Konsortien der us Justiz, da sind sie halt auch Save aufgehoben :)
Apple steht nahe? Klar deswegen haben die ja auch immer Streitereien. Weißt du wo man gar nicht hört? Bei Google Android. Das ist offenes Geheimnis das die überall rein können. Bei Apple gehen die gerichtlich vor.
Vergesst dabei nicht, wer hat diese Apps denn erst einem großen Kundenkreis vorgestellt, dass war und ist nunmal der AppStore.
Diese Exklusivität, bestehend aus einer sicheren Marktplattform, Werbung und absolut einfacher Installation stellt Apple bereit. Logisch, dass die dafür Geld sehen wollen. Drehen wir den Spieß doch mal um, stellt euch vor, jeder Anbieter muss einen eigenen Server hosten, damit die App bereit gestellt werden kann. Da würden die Preise ganz schnell nach oben gehen…
D.h. nach der Logik können auch Telekom, Mediamarkt & Co. 30% von Apples iPhone Preisen für sich verlangen?
@David
Du weißt schon, das Telekom, MediaMarkt & Co iPhones nicht ohne Umsatzprovision verkaufen?!
Wäre ja auch ein Ding, Samsung, Sony, Apple & Co würden „kostenlos“ Ihre Produkte im Einzelhandel verkaufen.
Was meinst du, wieviel iPhones würde Apple noch verkaufen wenn jeder App seine Apps selbst hostet? Es ist nun mal so, das zwischen Apple und Entwickler eine Art Symbiose besteht. Und die will sich Apple noch bezahlen lassen. Dabei sind beide voneinander abhängig.
Imagine der App Store war nichtmal zum Start des iPhones dabei und es hat sich trotzdem geil verkauft.