500 Spiele, 3 Lautstärken, schwache Magneten
K 10 Mini ausprobiert: Retro-Gameboy mit Magsafe-Haftung
Über das kuriose Fundstück, über das wir am 11. November auf dem China-Portal AliExpress gestolpert sind, haben wir hier berichtet. Unter der Bezeichnung K 10 Mini verkauft das Shopping-Portal hier für nur 10 Euro eine ultrakompakte Retro-Spielkonsole, die 10 cm x 6 cm misst und auf eine Tiefe von nur knapp 7 mm kommt. Für den Versand aus China nach Deutschland veranschlagen die meisten Händler zusätzliche 5 Euro – wir haben zwei Varianten (mit und ohne Magneten) bestellt, und sind genau neun Tage später von Hermes beliefert worden.
Magnethalterung viel zu schwach
Wir wollen die folgenden Absätze nutzen, um unseren Ersteindruck des Retro-Gameboys hier zu Papier zu bringen und fangen vielleicht mit dem Versprechen der Anbieter an, diesen magnetisch auf der Rückseite aktueller iPhone-Modelle arretieren zu können. Ganz kurz: die Magneten sind vorhanden, aber viel zu schwach. So hält der K 10 Mini zwar grundsätzlich auf der iPhone-Rückseite, fällt von dieser aber umgehend ab, sobald auch nur ein klein wenig Druck auf eine der Geräteseiten ausgeübt wird.
Damit ist unsere Kritik auch schon erschöpft. Ansonsten ist der K 10 Mini nämlich ein hervorragendes Unterhaltungsgerät für längere Zugfahrten und den Wartezimmeraufenthalt beim nächsten Arztbesuch. Ist der Mini-Gameboy über den Anschalter aktiviert, bietet dieser umgehend 500 unterschiedliche Spiele zum direkten Zocken an. Das Steuerkreuz und die vier Aktionstasten verhalten sich dabei sehr responsiv und haben alle einen guten Druckpunkt, sind im Einsatz allerdings auch durchaus hörbar. Apropos hörbar: Eine Lautstärke-Regelung ist vorhanden, bietet allerdings nur drei Stufen an und muss nach jeder Spielauswahl erneut betätigt werden. Der Sprung zurück in das Hauptmenü setzt die Lautstärke-Einstellungen umgehend auf die mittlere Auswahl zurück.
500 Spiele, 3 Lautstärken
Dies bedeutet: Nach der Sprachauswahl, die ausschließlich die Titel-Übersicht der vorhandenen Spiele beeinflusst, werden diese auf Knopfdruck gestartet und lassen sich dann entweder stumm beziehungsweise in einer der drei verfügbaren Lautstärken spielen. Der auf der Vorderseite vorhandene Reset-Knopf katapultiert den Spieler, sobald dieser keine Lust mehr auf den aktuellen Titel hat, zurück in die Gesamtübersicht der 500 Spiele.
Die Titelauswahl selbst wirft eine Handvoll rechtlicher Fragen auf, die wir an dieser Stelle nicht beantworten können. Nur so viel: Wir haben Nintendos Original NES mit ordentlich gekauftem Super-Mario-Spiel im Schrank zu stehen und ein entsprechend gutes Bauchgefühl, wenn uns die K 10 Mini an dieses erinnert.
Stichwort Mario: Beim Überfliegen der Spiele-Liste dominieren zwar vor allem unbekannte Spielbezeichnungen wie etwa bei Spiel Nummer 10, „Super Bear Bros“. Nach dem Aufruf rennt hier jedoch der bekannte italienische Klempner durchs Bild und erinnert an die guten alten Zeiten vor dem Nintendo Entertainment System.
Ausstattung ist Glückssache
Die Spiele-Auswahl selbst ist jedoch ein reines Glücksspiel: Der zweite K 10 Mini, das Modell ohne Magnete, bringt ganz andere Titel mit. Sowohl „Super Mario“ als auch die „Super Bear Bros“ müssen hier vergeblich gesucht werden. Zudem stehen in der Sprachauswahl auf dem zweiten K 10 Mini nur zwei (Englisch und Chinesisch) statt fünf Sprachen (plus Spanisch, Portugiesisch und Arabisch) zur Auswahl.
We gesagt, der K 10 Mini ist ein kurioses Produkt und wohl ein hervorragendes Geschenk für Reisende, die lange in Zug oder Flugzeug eingeschossen sind. Uns lässt der K 10 Mini darauf hoffen, dass Nintendo den mit dem Game & Watch Super Mario Bros System begonnenen Ausbau eigener Produkte in dieser Kategorie demnächst hoffentlich weiter vorantreibt.