Vom Bundesgesundheitsministerium beauftragt
IBM soll deutsche Impfpass-App entwickeln: Start vor den Sommerferien
Das Bundesgesundheitsministerium bereitet die Einführung eines digitalen Impfpasses vor. Die Entwicklung will der verantwortliche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn offenbar dem US-Konzern IBM übertragen.
Wie die Tagesschau berichtet, hat das Ministerium bereits bestätigt, dass die Entwicklung durch eine von der IBM geleitete Firmengruppe übernommen werden soll, zu der auch die deutschen IT-Dienstleister Bechtle und Ubirch gehören. Letzterer sei auf das Thema Datensicherheit mithilfe der Blockchain-Technologie spezialisiert.
Jens Spahn – Bild: Bundesgesundheitsministerium
Ziel ist es dem Bericht zufolge, eine App zu entwickeln, mit deren Hilfe sich Impfungen inklusive relevanter Details wie Impfzeitpunkt und Impfstoff sicher auf einem Smartphone dokumentieren lassen. Nutzer sollen damit verbunden die Möglichkeit erhalten, einen QR- oder vergleichbaren Code zu erstellen, mit dessen Hilfe eine datenschutzkonforme Prüfung des Impfstatus durch Dritte ermöglicht wird.
Die in diesem Zusammenhang erfolgte Ausschreibung nennt der Tagesschau zufolge einen sportlichen Zeitrahmen. Demnach soll die Anwendung innerhalb von zwei Monaten einsatzbereit und noch vor den Sommerferien verfügbar sein.
Potenzielle Goldgrube für beteiligte Unternehmen
Die beteiligten Unternehmen dürfen sich vermutlich unabhängig davon, ob sie den gesetzten Termin einhalten, die Hände reiben. Einmal mehr wird die Entwicklung einer App im Zusammenhang mit COVID-19 wohl auch für nennenswerten Geldfluss sorgen. Die Entwicklung der Impfpass-App verspricht Millionenerlöse für die Erstellung von digitalen Zertifikaten aus der Anwendung heraus. Schätzungen beziffern die möglichen Einnahmen im laufenden Jahr mit rund 32,5 Millionen Euro.
Weiterhin bleibt offen, in welcher Form gegen COVID-19 geimpfte Bürger am gesondert behandelt werden. Während sich die Politik diesbezüglich noch wenn überhaupt, dann nur verhalten äußert, wollen Unternehmen aus der Gastronomie und Reisebranche teils zügig konkrete Sonderrechte einräumen. EU-weit wurde diesbezüglich bislang keine Einigung erzielt. Hier machen sich insbesondere die klassischen Urlaubsländer für entsprechende Reisevorteile mit Impfpass stark.