Apple lockert die Regeln
HomeKit-Zertifizierung künftig per Software-Update möglich
Im Mai hat IKEA mit der Ankündigung überrascht, die HomeKit-Kompatibilität für sein Beleuchtungssystem TRÅDFRI per Software-Update nachzurüsten. Die strengen HomeKit-Richtlinien Apples lassen dergleichen bislang nämlich nicht zu, sonder setzen grundsätzlich zertifizierte Hardware voraus. Mit iOS 11 soll sich dies laut Apple allerdings ändern. Das Unternehmen will dann auch eine Software-basierte Zertifizierung von HomeKit-Zubehör erlauben.
Es überrascht, dass Apple diese eigentlich bemerkenswerte Ankündigung lediglich eine kleine Randnotiz auf einer HomeKit-Session im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC wert war. Dort wurden auch die Unterstützung von neuem Zubehör wie Wasserhähnen oder Bewässerungssystemen vorgestellt und diverse Verbesserungen angekündigt. So sollen Auslöser für Szenen flexibler konfigurieren lassen und die Reaktionszeit von Bluetooth-Geräten beschleunigt werden. Durch eine Protokolländerung will Apple hier die teils bis zu mehreren Sekunden langen Auslösezeiten auf weniger als eine Sekunde reduzieren. Dies sei per Software-Update möglich und erfordere nicht den Kauf neuer Hardware.
Aber zurück zur HomeKit-Zertifizierung. Bislang erfordert die HomeKit-Kompatibilität ja das Vorhandensein einer speziellen Hardware-Komponente. Daher musste Philips beispielsweise im Nachhinein eine neue, mit dem Apple-Chip ausgestattete HomeKit-Version der Hue-Bridge ausliefern um die Anbindung an die Apple-Heimautomatisierung zu ermöglichen. Nun scheint zumindest, als ließe sich dergleichen künftig auch durch ein Software-Update erledigen. Die Apple-Ankündigung diesbezüglich war allerdings sehr knapp gehalten:
Software-based authentication enables HomeKit on shipping accessories
Bleibt abzuwarten, was diese acht Worte im Detail bedeuten. Insgesamt scheint man bei Apple aber kapiert zu haben, dass man in Sachen HomeKit einen Zahn zulegen muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dies äußert sich auch darin, dass Apple das Testen und die nichtkommerzielle Nutzung von HomeKit-Zubehör vereinfachen will und eine Beschleunigung des Prüfprozesses für Komponenten angekündigt hat. Unter anderem soll dies durch neue lokale Zertifizierungsstellen in Europa und China realisiert werden.