„All Films from Netflix are there“
„Hdo Player“: Erneut App mit illegalem Videoangebot im App Store
Mit dem „Hdo Player“ (Google Cache) hat sich erneut eine App an Apples Einlasskontrolle vorbei gemogelt, mit deren Hilfe Raubkopien von Filmen und Serien abgerufen werden konnten. Diesmal muss sich Apples App-Store-Team zudem vorwerfen lassen, dass die Anwendung sich in mehreren Ländern an prominenter Stelle in den App-Store-Charts platzieren konnte. Apple selbst hat in der Vergangenheit gerne damit argumentiert, dass nicht nur das Angebot des App Store, sondern auch die dort angezeigten Charts täglich von Moderatoren auf ihre Qualität und Korrektheit überprüft werden.
An illegal movie-streaming scam is currently the TOP (!) App Store app in several countries: pic.twitter.com/biVdS7liBZ
— Kosta Eleftheriou (@keleftheriou) January 2, 2022
Auf das über den App Store vertriebene Angebot von illegalen Inhalten macht einmal mehr Kosta Eleftheriou aufmerksam. Der Entwickler war vor geraumer Zeit selbst Opfer von betrügerischen App-Kopien, und hat seither das App-Store-Angebot aufmerksam im Blick. Erst vergangenen Monat wies Eleftheriou auf ein ähnliches Angebot im App Store hin.
Beim Hdo Player handelt es sich der Beschreibung im App Store zufolge um eine App zur Wiedergabe eigener Videos, die lokal und auf Cloud-Servern gespeichert oder auch mittels direktem Link abgerufen werden können. Nach dem Öffnen bekamen Nutzer allerdings ein umfassendes Angebot an aktuellen Filmen und Serien zum direkten und kostenlosen Abruf angeboten. In den Bewertungen im App Store konnte man dann beispielsweise 5-Sterne-Rezensionen wie „All Films from Netflix are there“ lesen. Geld wurde damit verbunden durch Werbeeinblendungen verdient.
Mittlerweile hat Apple die App offenbar vollständig entfernt. Zuvor war das Angebot zwar nicht weltweit, doch in einer ganzen Reihe hauptsächlich arabischer Staaten verfügbar. Kritik muss sich Apple hier insbesondere aufgrund der Tatsache gefallen lassen, dass nicht nur das tatsächliche Ansinnen der Anbieter kaum verborgen war, sondern auch ganz offensichtlich gegen eindeutige Regeln verstoßen wurde, darunter die Pflicht, eine korrespondierende Webseite anzugeben oder Datenschutzinformationen bereitzustellen.
Die stetig neuen Beispiele zeigen, dass Apples App-Store-Kontrolle nicht bewirkt, was das Unternehmen stets als eines der wichtigsten Argumente gegen eine Öffnung für unabhängige App-Installationen anführt. Wiederholt schaffen es betrügerische und illegale Inhalte nicht nur ins Angebot, sondern nisten sich dort auch über Wochen hinweg ein.