Für Cambridge Analytica and Co.
Gierig und unermüdlich: Facebook will den Kontakt-Zugriff
Die Beobachtungen des britischen App-Entwicklers Dean Murphy passen hervorragend in die aktuelle Debatte um das soziale Netzwerk Facebook. Wahrscheinlich habt ihr den Channel4-Beitrag bereits gesehen, wenn nicht wartet hier das YouTube-Video auf euch.
Die Kurzzusammenfassung: Um Wahlen in den USA, in Nigeria, in Kenia, der Tschechischen Republik und in Argentinien zu beeinflussen hat das private Unternehmen Cambridge Analytica gezielte Beeinflussungskampagnen in sozialen Netzwerken lanciert und dabei auf die Persönlichkeitsbeschreibungen von 50 Millionen Facebok-Profilen zugegriffen.
Initial verfügte Cambridge Analytica zwar nur über rund 270.000 Profile, da Facebook hier jedoch das Abgrasen des sogenannten „social graph“ ermöglichte, konnte das Unternehmen auch auf die Profile von Freunden der Ausgangsgruppe zugreifen.
Der Fall Cambridge Analytica im Video
Zurück zu Murphy. Dieser macht darauf aufmerksam, wie unermüdlich Facebook nach euren Kontaktdaten giert.
So fragt der Facebook Messenger immer wieder nach dem Zugriff auf das persönliche Adressbuch um so alle Kontakte auf die Server des Sozialen Netzwerks zu laden. Verweigern Anwender die Nachfrage und unterbinden den Kontakt-Zugriff, fragt der Messenger spätestens nach dem nächsten Neustart erneut um die verwehrte Erlaubnis.
Das Info-Fenster in der Nachfrage bietet dabei nicht mal eine Option zum direkten Verneinen an, sondern lässt den Nutzer nur zwischen „OK“ und „Learn More“ wählen. Erst wenn „Learn More“ ausgewählt wurde, haben Nutzer die Option den Kontakt-Zugriff auf „Später“ zu verschieben.
Zudem stört der Facebook Messenger unwillige Nutzer mit Push-Mitteilungen und einer Info-Anzeige innerhalb der App so lange, bis der Kontakt-Zugriff zugelassen wurde.