Indien startet als erste Region
Geld senden mit WhatsApp: 20 Mio. Nutzer dürfen testen
Drei Jahre nach den ersten Signalen Facebooks, Peer-to-Peer-Überweisungen in der Chat-Applikation WhatsApp anbieten zu wollen, hat der Kurznachrichtendienst das Feature jetzt für 20 Millionen registrierte Kunden in Indien freigeschaltet und gestattet diesen den schnellen Transfer kleinerer Beträge im Nachrichten-Interface des Messengers.
Wichtiges Alleinstellungsmerkmal der WhatsApp-Bezahlungen: Nutzer benötigen die Bankverbindung des Empfängers nicht mehr, sondern lediglich den Chat-Kontakt. Zahlungen lassen sich abwickeln, sobald dieser in der eigenen Anwendung hinterlegt ist. Das von WhatsApp genutzte Zahlsystem unterstützt zum Start 140 indische Banken, ist in der ersten Phase des Rollouts jedoch auf maximal 20 Millionen teilnehmende Nutzer gedeckelt – über die weitere Öffnung, dies dürfte auch die internationale betreffen, werden Erfolg bzw. Misserfolg in Indien entscheiden.
Konto und Debitkarte werden vorausgesetzt
Die Geld-Transfers über WhatsApp sind allerdings stark mit der Finanzinfrastruktur vor Ort verzahnt. Interessierte Anwender benötigen zwingend ein lokales Konto und eine indische Debitkarte um das sogenannteUnified Payment Interface (UPI) nutzen zu können. Dies wird sich sowohl im privaten Bereich, als auch im Handel und in Restaurants einsetzen lassen, um Bezahlvorgänge anzustoßen und Kleinbeträge zu überweisen.
Stoßen Anwender neue Zahlungen an, sendet WhatsApp im Hintergrund entsprechende Anweisungen an die teilnehmenden Banken, die ihrerseits den Geldtransfer zwischen den Bankkonten von Absenders und Empfänger ausführen.
Die Bezahlfunktion steht seit dem Wochenende für iPhone- und Android-Nutzer in Indien zur Verfügung und gilt als groß angelegtes Experiment, mit dem Facebook Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und Skalierbarkeit mobiler Zahlungen ermitteln wird.
Wir melden uns erneut, sobald das Bezahl-Feature auch in Europa startet.