Wirkt noch sehr beta...
FYTA Beam: Pflanzensensor mit App-Anbindung ausprobiert
Am 20. September haben wir über den FYTA Beam berichtet und diesen bereits wenige Tage später selbst in Betrieb genommen. Unsere Erfahrungen mit Sensor und App haben wir in den folgenden Absätzen zusammengefasst.
Wasser, Licht und Nahrung im Blick
Was bereits festgestellt werden kann: Eingegangen ist uns unsere Euphorbia Grantii während des Testzeitraums noch nicht, wirklich besser kennengelernt haben wir die Küchenpflanze allerdings auch nicht. Der Pflanzensensor bietet zwar eine Handvoll praktischer Messdaten, mach den Zugriff auf diese aber vergleichsweise schwer und sich selbst damit weniger attraktiv als von uns erhofft.
Vielleicht fangen wir am besten vorne an: Der FYTA-Pflanzensensor ist ein batteriebetriebener Licht- und Feuchtigkeitsmesser für Zimmerpflanzen, der seine Messwerte per Bluetooth an das iPhone überträgt und diese in der gleichnamigen FYTA-App zum Abruf bereitstellt. Das kleine Messgerät kann die Bedürfnisse der Pflanze so dauerhaft überwachen und schlägt Alarm, wenn diese nicht oder nur unzureichend erfüllt werden – so zumindest die Theorie.
Startseite und Hauptbereich der App
Automatische Ersteinrichtung
Die Ersteinrichtung läuft dabei kinderleicht ab. Ist der Batterieschutz entfernt, kann der Pflanzensensor in den Blumentopf gesteckt und sich selbst überlassen werden. In der iPhone-Applikation wird dieser dann einer Pflanze zugeordnet und kann sich dafür auf eine gut funktionierende Pflanzenerkennung verlassen, die lediglich ein paar Bilder des zu überwachenden Gewächses einfordert, um dieses anschließen recht verlässlich zu identifizieren. FYTA arbeitet hier ähnlich wie Flora Incognita.
Einmal eingerichtet, beginnen die Sensoren Messdaten zu sammeln, notieren sich Lichtverhältnisse, Feuchtigkeitswerte und Mineralbestand des Bodens und sichern diese in Verlaufsübersichten, die stündlich aktuelle Werte anzeigen oder den täglichen, wöchentlichen bzw. monatlichen Verlauf darstellen.
Das Nachschlagewerk und der eigene Garten
Damit wäre der aktuelle Funktionsumfang dann auch schon fertig beschrieben. Wer möchte kann die App starten und prüfen, ob sich Feuchtigkeit und Licht im grünen Bereich befinden, vielmehr ist derzeit aber nicht zu erwarten.
Wichtigste Infos zu versteckt
Die schnelle Prüfung der Pflanzenwerte ist aktuell zudem leider suboptimal gelöst. In der App wird der eigenen Pflanze auf der Startseite am wenigsten Platz eingeräumt – dafür ist diese überladen mit Gärtner-Tipps, die häufig gar nichts mit den eigenen Pflanzen zu tun haben und etwa Empfehlungen für den Kaktus-Transport aussprechen. Hinzu kommen große Kacheln mit der Vorstellung einer „Pflanze der Woche“ und zusätzlicher Content wie Gespräche mit Plantfluencern (!), die auf der Webseite der Anbieter oder in einer gesonderten Gardening-App deutlich besser aufgehoben wären als in der Kompagnon-Anwendung eines Pflanzenmonitors.
Dies gilt auch für die restliche App, die ein Pflanzen-Nachschlagewerk mitbringt, das bei vielen Einträgen lediglich den Hinweis „Under Construction“ anzeigt und den wichtigsten Bereich in der App, die Mittlere Taste der Tab-Leiste, für die Pflanzen-Erkennung reserviert, die nach der Erstinstallation eigentlich nicht mehr bzw. erst wieder beim Wechsel des Sensoren benötigt wird.
Viele Inhalte „Under Construction“
Hat man sich durch das Dickicht des Content-Angebotes navigiert, bietet die eigene Pflanze nach jedem Aufruf als erstes die Tagesübersicht an, die ihrerseits jedoch häufig noch gar keine aktuellen Daten anzeigt, da der Bluetooth-Sender seine Infos in unregelmäßigen Abständen an das iPhone übermittelt. Hier muss erst manuell zur Wochenübersicht geschaltet werden, um sich ein gutes Bild der Pflanzen-Gesundheit zu machen.
In der FYTA-Anwendung, die momentan eine ausschließlich englische Oberfläche anbietet, steht zwar auch ein Live-Monitor zur Verfügung, dieser ist aktuell jedoch ebenfalls „Under Construction“ und entsprechend funktionslos.
Auch die von der App hin und wieder angezeigten Push-Nachrichten auf dem Sperrbildschirm des iPhones, die eine akute Aufmerksamkeit des Pflanzen-Besitzers einfordern, sind leider wenig hilfreich.
Landet man nach deren Aufruf jedoch schlicht auf dem Startbildschirm der App und bekommt keine direkten Handlungsanweisungen oder Empfehlungen in die Hand gedrückt.
Wirkt noch sehr beta…
Damit bleibt der Pflanzensensor deutlich hinter unseren Erwartungen zurück und präsentiert sich als interessante Produkt-Idee mit Potenzial, die von ihren deutschen Anbietern ehrlicherweise jedoch noch als Beta-Produkt bezeichnet werden sollte und massiv optimiert werden will, ehe man seinen Verwandten hier eine weihnachtliche Freude bereiten kann.