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Ein Projekt von Jahrzehnten

Flucht aus China: Apples Fertiger verlassen das Land

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Apple selbst bemüht sich schon länger darum, die wichtigsten Fertiger und Werke, die das Unternehmen mit Teilen und Arbeitsstrecken für die Produktion von iPhone, AirPods und Co. versorgen, global breiter aufzustellen. Statt nahezu ausschließlich in China fertigen zu lassen, sollen die Produkte zukünftig auch aus Vietnam und Indien kommen.

Lockdown Unsplash China NO8j DOUzmc Unsplash

Die starke Abhängigkeit von einem Land, dies haben die strengen Corona-Lockdowns in China und nicht zuletzt auch der Krieg in der Ukraine noch mal sehr deutlich herausgearbeite, können im Zweifelsfall zu massiven Einschränkungen in der Fertigung und Produktionsengpässen führen. Dies kann und will sich Apple nicht leisten.

Fertiger zunehmend unter Druck

Doch nicht nur Apple bereitet sich auf zukünftige Zerwürfnisse zwischen China und den Vereinigten Staaten vor, auch mehrere Apple-Partner sollen momentan aktiv daran arbeiten Fertigungskapazitäten auch China weg zu verlegen. Der Wirtschaftsnachrichten-Dienst Bloomberg führt beispielhaft den AirPods-Produzenten GoerTek an, der nicht nur 380 Millionen US-Dollar in neue Werke in Vietnam investiert, sondern auch mit einem Standort-Abzug nach Indien liebäugeln soll.

Mit dem Aufbau der neuen Standorte reagiert GoerTek vor allem auf den Druck von Auftraggebern wie Apple, die das chinesische Fertigungsschwergewicht in den vergangenen Monaten vor allem mit einer Frage gelöchert haben sollen: „Wann könnt ihr außerhalb Chinas produzieren?“

Ein Projekt von Jahrzehnten

Laut Bloomberg sollen derzeit 9 der 10 wichtigsten Apple-Fertiger über großflächige Produktionsverlagerungen nach Indien nachdenken. Dies könnte jedoch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Aktuellen Schätzungen zufolge, würde allein die Verlagerung von 10 Prozent der von Apple genutzten Produktionskapazitäten etwa acht Jahre in Anspruch nehmen.

Derzeit lässt Apple 98 Prozent seiner Fertigung in China abwickeln, Indien und Brasilien kümmern sich um jeweils 1 Prozent. Und die Erfahrungen, die Apple an den Standorten außerhalb Chinas sammelt, sind aktuell noch wenig befriedigend. Beispiel Indien:

[…] mangelt es […] nicht nur an Wille und Effizienz, sondern schlichtweg zum Teil auch an den Fähigkeiten der in Indien für Apple tätigen Betriebe. Beispielsweise hätte ein für die Gehäuseproduktion zuständiger Zulieferer zeitweise eine Ausschussquote von rund 50 Prozent verzeichnet und somit die geplante Liefermenge massiv unterschritten. Apple versucht die Einhaltung der anspruchsvollen eigenen Standards unter anderem dadurch zu erreichen, dass hauseigene Techniker und Designer teils über Wochen und Monate hinweg vor Ort im Einsatz sind, um die Produktionsprozesse zu überwachen.

01. Mrz 2023 um 11:37 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    53 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Und woanders habe ich gelesen, dass die Arbeiter in Indien kein Gespür für Zeit haben. Eile kennen die dort nicht. Also ich würde mir bei dieser Arbeitsmoral sicher ein anderes Land suchen.

    • Genau, nur der Deutsche der steht auf, packt an, baut auf.
      Und wen er nichts zum Aufbauen hat, macht er was kaputt, und baut wieder auf.
      Die Inder kommen eben mit der Hängematte auf die Welt, machste nichts.
      Also habe ich gelesen …

      • Im Meckern sind wir definitiv ganz vorne dabei. Im Besserwissen sowieso. Also, habe ich gelesen…

      • Das Problem in Indien ist, dass es dort eine hohe Fluktuation gibt. Wenn der nächste Arbeitgeber einen Dollar mehr bietet, geht man da hin. Ist in China aber ähnlich.

      • Apple möchte für sehr viel Arbeit, sehr sehr wenig bezahlen.

        Also habe ich gelesen …

      • Natürlich ist die Effizienz und die Qualität in Deutschland deutlich größer.

        solange man nicht automatisiert ist Tim Cook die Gewinnspanne für seine iPhones in Europa oder Nordamerika einfach zu klein

    • Kann ich bestätigen.
      Wir hatten die Softwareentwicklung versucht auszulagern.
      Neben Verzögerungen hatten wir mit großen Qualitätsmängeln zu kämpfen.
      Leider nicht vertretbar.

      Gruß
      Michi

    • In Indien musst den Menschen jeden Tag sagen, was sie machen müssen. Wenn in einer Lagerhalle jeden Freitag das Licht ausgeschaltet werden soll und die Tür abgeschlossen, dann musst du das jedesmal sagen. Machst du das nicht, kommst du hin und die Arbeiter sind weg, das Licht brennt und die Tür steht sperrangelweit offen. Der Putzfrau musst du jeden Tag aufs Neue sagen, was sie machen muss. Die sehen die Arbeit nicht. Alles erlebt und soll keine Kritik sein. Sie sind halt so, dass muss man wissen und entsprechend damit umgehen

      • Wow, das ist so krass rassistisch 1 Milliarde Menschen in einen Topf geworfen.

      • Nein, einfach nur wahr, auch wenn es deiner ideologie so gar nicht passt.

      • Du weißt schon, was Rassismus ist?
        Kopfschüttelnd….

      • Selten sowas schlechtes gelesen

      • Es ist faszinierend dass ich niemanden kenne der ein anderes Bild zeichnet. Die Manager dort sind sprachlich auch soweit dass die unser Management von sich überzeugen können aber sobald es auf Arbeitsebene geht: vergiss es, freundlich sind sie und auch schnell bei dem was sie machen sollen, aber da wird nicht nach links oder rechts geschaut und auch nicht weiter gedacht/gearbeitet als unbedingt sein muss. Hat halt einen Grund warum die Arbeitskraft so günstig ist.

      • Fakten, hat nichts mit Rassismus zu tun

      • In welcher Kristallkugel hast du das gesehen? Oder warst du in Indien in soviel verschiedenen Unternehmen um so eine „fundierte“ Aussage treffen zu können. Ein Klischee ist kein fakt.

      • @Dashinger wenn du auch nur ein Jahr mit Firmen arbeitest die nach Indien outsourcen und dich mit denen unterhältst die täglich damit zu tun haben würdest du da schnell das entsprechende Bild aufbauen. Ich hab in den letzten Jahren mit über 100 Leuten aus verschiedensten Bereichen Kontakt gehabt die alle mehrere Jahre Erfahrung mit Indien hatten und es hat nie jemand ein anderes Bild aufgezeigt. Klar wird dir das nicht reichen aber das ist mir genauso egal wie dir, der anscheinend gar keine Erfahrungen in dem Bereich gesammelt hat.

      • Der wahre Klaus

        Ist doch eigentlich gut, wenn sie nicht so geldfixiert sind wie wir. Stell dir vor sie würden dort so arbeiten wie wir hier, dann könnten wir einpacken.

      • Arbeite unter anderem mit fünf Indern (sind auch Amis und Europäer dabei) sehr erfolgreich zusammen.
        Natürlich gibt es solche und solche – aber auch hier gibt es sehr gut ausgebildete und fähige Mitarbeiter. Unfähige und unmotivierte Mitarbeiter gibt es auch in Deutschland – you get what you pay for.

      • Meine Partnerin und ich machen auch nur noch das Nötigste auf der Arbeit.
        0 Wertschätzung. Hier zählt halt auch nicht unbedingt die fachliche Kenntnis sondern Vitamin B.
        Wir haben mental mit dem Berufsleben abgeschlossen.

    • Ja, aber es soll doch weiter so schön billig für Apple bleiben.

    • Auf Hindi sind die Wörter gestern und morgen exakt die selben.

  • Warum nicht Rumänien, Bulgarien oder Portugal? Ah ja, billig muss es sein.

    • Richtig, um genügend Marge rauspressen zu können. Den Weg gehen deutsche Unternehmen jetzt ja auch. Argumentation, zu hohe Energiekosten, Fachkräftemangel, usw. Komischerweise bleiben am Ende natürlich der Verkaufspreis trotzdem hoch.

    • Ich welcher Region in Europa findest Du 100.000 Arbeiter, die gern iPhones zusammenschrauben würden?
      Wir finden hier in Düsseldorf nicht mal mehr eine Putzfrau!

      • Bulgarien, Rumänien, Spanien, Portugal, Frankreich, Polen und und und.
        Auch in Deutschland gibt es genug Potential.
        Letzten Endes hängt es am Lohn. Auch bei einer Putzfrau.

      • streiche den Begriff Putzfrau , setze Reinigungsfachkraft. Sollte mittlerweile angekommen sein, das das Saubermachen von allen Geschlechtern durchgeführt werden kann.

      • was für ein Schmarrn

      • Omg gibt es solche Leute wirklich?

      • Aha. Und wenn ich dann mehr bezahle und die Putzfrau abwerbe fehlt sie woanders.
        Am Ende fehlen die Arbeitskräfte in Europa – will sich nur niemand eingestehen.
        Geburtenrate geht seit Jahrzehnten runter – Europa schafft sich ab.

        Will keiner hören, aber wir brauchen eine vernünftige Einwanderungspolitik.

      • Naja wird halt etwas mehr sein müssen als Mindestlohn und 25 Tage Urlaub

  • können doch in DE produzieren. Neben Belgien die billigsten lohnkosten in der EU. Dann hätte DE auch mal wieder irgendwas erfolgreiches zu melden außer trottelland

  • Die Ausbeuter ziehen weiter. China ist zu mächtig geworden. Langsam aber sicher beginnt der Abzug der Industrie. Deutschland „will“ oder „soll“ sich ja auch andere Partner suchen. Ich weiß nicht was meine Firma arbeiten soll ohne China.

  • Ich lese immer nur Indien und Vietnam.
    Besser wären Europa und USA. Indien wird auch immer mächtiger und bald genauso mächtig wie China. Wenn wir uns von China und Indien abhängig gemacht haben, haben wir nichts gewonnen.
    Klar, eine Produktion in USA und Europa ist nicht so günstig wie in Asien, aber bei den Produktpreisen von Apple beispielsweise kein Problem (außer dass die Marge kleiner wird).

  • Ich wäre niemals dort hin gegangen und hätte wertvolles Know-how an dieses Land verloren. China ist so überflüssig, wie ein Pickel am Arsch.

  • Zeit wird es. Die Abhängigkeit von China ist erschreckend. Man sollte, wenn auch teurer, so einiges wieder in die heimische europäische oder amerikanische Wirtschaft zurückholen und das schnell. Schaut man sich die politische Lage an, schwant einem schlimmes, wollte man China ernsthaft sanktionieren. Hier würden wohl manche Lampen nicht nur sprichwörtlich ausgehen.

  • Irgendwie besorgniserregend worauf sich die Welt vorbereitet… zwischen den Zeilen ließt sich das alles in den letzten Wochen als ob sich die Großmächte positionieren…
    es wird wohl wieder den „guten“ Westen und den „bösen“ Osten geben…

  • Diese Rechnung 8 Jahre für 10% glaube ich nicht.
    Sie haben in weniger Zeit eine Produktion von null aufgebaut.
    Klar, das war noch deutlich kleiner, aber die Welt hat sich auch weitergedreht. Mittlerweile können viele so produzieren.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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