FireChat macht Sinn: Hongkong-Demonstranten chatten ohne Netz
Nach unseren ersten Berichten über die kostenlose Chat-Applikation FireChat im Frühjahr, tauchte vor allem die folgende Frage in den Kommentare zu unseren beiden Artikeln auf: „Wer braucht das?“
Funktional konnte die Nachrichten-Applikation, die Apples Multipeer Connectivity Framework implementierte und ihren Nutzern so den Aufbau von mehreren Verbindungen zu benachbarten iOS-Geräten erlaubte, zwar überzeugen – welchen Mehrwert die simultane Nutzung von Wi-Fi und Bluetooth-Verbindungen auf Peer-to-Peer-Basis jedoch haben sollte, erschloss sich damals nicht unmittelbar.
Auf ifun.de schrieben wir im März:
Wegen der Reichweitenbeschränkung von Bluetooth ist auch die Reichweite von FireChat auf den Radius von ca. 10m begrenzt. Sobald sich allerdings mehrere FireChat-User in einem gemeinsamen “Funk-Fenster” befinden, kann die Reichweite beträchtlich weiter gehen. So lange genügend Anwender FireChat aktiviert haben, ist die Reichweite eins Chats in der Theorie tatsächlich grenzenlos.
Die anhaltenden Proteste in Hongkong zeigen nun, dass es durchaus Bedarf für die spontane Vernetzung fernab von der bestehenden UMTS-Infrastruktur geben kann. So verbreitet sich die FireChat-Applikation nach mehreren Mobilfunk-Aussetzern derzeit mit einer rasend schnellen Geschwindigkeit unter den in Hongkong protestierenden Demonstranten.
Allein zwischen Sonntag und Montag zählte die FireChat-App über 100.000 Downloads.