Corning will liefern
Faltbare Smartphones: Wartet Apple auf biegbares Glas?
Die in diesem Jahr vorgestellten faltbaren Smartphones setzen auf Bildschirme aus Kunststoff. Was auch sonst, sollte man meinen. Doch so schräg es klingt, Glas könnte eine ernst zu nehmende Alternative sein.
Das Onlinemagazin Wired hat sich mit dieser Frage beschäftigt und bei Corning, dem Hersteller des auch für Apples iOS-Geräte verwendeten Gorilla-Glas nachgefragt. Soviel vorweg: Wir sind noch ein ganzes Stück von einem faltbaren Bildschirm aus Glas entfernt.
Grundsätzlich lässt sich Glas natürlich auch jetzt schon biegen. Allerdings längst nicht mit der Flexibilität, wie sie für ein faltbares Smartphone erforderlich wäre. Der Hersteller beschreibt das Vorhaben nachvollziehbar mit den Worten, man würde dabei die Gesetze der Physik auf die Probe stellen, gibt sich allerdings auch zuversichtlich. Aktuell experimentiere man mit flexiblem Glas, das lediglich 0,1 Millimeter dick ist und sich in einem Radius von fünf Millimetern biegen lässt. Das Problem dabei ist es, das Material insbesondere im Bereich der Biegung stabil zu halten.
Eine zeitliche Prognose, wann hier mit dem großen Durchbruch zu rechnen ist, will niemand abgeben. Im Moment gesteht man bei Corning noch offen ein, dass die Herausforderung bisher noch nicht bewältigt wurde. Es gäbe sowohl die Nachfrage nach einer robusteren Oberfläche, als auch den Wunsch nach besserer Biegsamkeit. Momentan können man den Kunden das eine oder das andere bieten, das Ziel sei jedoch, früher oder später beides zu vereinen.
Apple wird in diesem Bereich noch abwarten. Es ist nicht anzunehmen, dass sich der iPhone-Hersteller hier mit halbgaren Produktankündigungen aus dem Fenster lehnt. Intern wird aber auch bei Apple bereits fleißig mit neuen Technologien experimentiert, zuletzt belegte dies ein von Apple gestellter Patentantrag für faltbare Bildschirme mit integrierter Materialheizung.