Nachhaltige Produktion gefordert
EU-Aktionsplan fordert „Recht auf Reparatur“ und nachhaltige Produktion
Zu Wochenbeginn gab es bereits erste Hinweise darauf, jetzt hat die EU-Kommission ihren „Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft“ veröffentlicht. Die darin beschriebenen Maßnahmen könnten gravierenden Einfluss auf die Entwicklung künftiger Smartphones und sonstiger Elektrogeräte haben.
Bilder: depositphotos.com / Apple
Die EU will eine Norm für nachhaltige Produkte schaffen und mittels entsprechender Rechtsvorschriften dafür sorgen, dass in der EU in Verkehr gebrachte Produkte so konzipiert sind, dass sie über eine längere Lebensdauer verfügen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen sich die Produkte insbesondere auch leichter reparieren und recyceln lassen. Eine Forderung, die zumindest auf den ersten Blick im Konflikt mit dem Trend zu immer kompakteren und nur unter größtem Aufwand zerlegbaren Geräten steht.
Ein weiterer wesentlicher und bemerkenswerter Punkt aus dem Forderungskatalog der EU ist das „Recht auf Reparatur“. Damit Verbunden sehen die Politiker die Notwendigkeit, Verbrauchern Zugang zu „zuverlässigen Informationen im Hinblick auf die Reparierbarkeit und Haltbarkeit von Produkten“. Bestenfalls stellen die Hersteller ihrerseits also detaillierte Reparaturanleitungen online.
Apple wehrt sich in den USA schon geraume Zeit gegen gleich lautende Forderungen und argumentiert, dass die von der dortigen „Right to Repair“-Initiative kritisierten Einschränkungen dem Wohle des Kunden dienen. Man wolle sicherstellen, dass Kunden stets darauf vertrauen können, dass ihre Produkte sicher und korrekt repariert werden.
Die EU will das „Recht auf Reparatur“ und weitere der genannten Maßnahmen bereits im kommenden Jahr umsetzen. Natürlich bleibt abzuwarten, inwieweit die Politiker ihre engagierten Pläne auch durchsetzen können. Jedenfalls scheint die EU gewillt, auch gegen den Widerstand der Industrie zu handeln. Erst im Januar wurde mit der Verabschiedung einer Richtlinie für einheitliche Ladegeräte die Basis für einen entsprechenden Gesetzesentwurf geschaffen.