Erst 2021 statt 2019
Einführung verschoben: Neue Energielabels mit Smartphone-Zusatz
Um den Energieverbrauch langfristig zu senken und die EU weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu machen, hat die EU-Kommission am Montag eine neue Energieeffizienz-Kennzeichnungen für Elektrogeräte beschlossen.
Die verständlichere Kennzeichnung soll dafür sorgen, dass Konsumenten beim Kauf neuer Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke besser über deren Energieeffizienz informiert sind und wird nicht nur eine neue Vergleichs-Skala (die verschiedenen Kennzeichnungsskalen und Pluszeichen [A+, A++, A+++] werden einheitlich durch die Skala A bis G bei allen Produktgruppen ersetzt), sondern auch QR-Codes einführen, die das Abrufen von zusätzlichen Informationen per Smartphone ermöglichen sollen.
Mit iPhone und Co. sollen sich zusätzliche Kenndaten auf einer umfangreichen Produktdatenbank abrufen lassen. Mit der Datenbank sollen auch Überwachungsbehörden unterstützt werden, da in der Vergangenheit 10 – 25 Prozent der Produkte nicht vollständig mit den Kennzeichnungsvorschriften übereinstimmten, hier könnten also ergänzende Hinweise ausgeliefert werden. Etwa, dass der Kühlschrank nur die Anforderungen der Energieeffizienz-Klasse A erfüllt, wenn die Tür drei Tage nicht mehr geöffnet wurde.
Die neuen Label zeigen je nach Produkt neben dem Energieverbrauch zum Beispiel auch den Wasserverbrauch je Waschzyklus, das Fassungsvolumen oder die Lautstärke.
Statt A+++: Skala von A bis G
Gute Neuerungen, die jedoch später als erwartet ausgerollt werden. Darauf macht der Verbraucherzentrale Bundesverband und erinnert daran, dass die Einführung der neuen Energielabel für Waschmaschinen und Waschtrockner, Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte, Lampen und Leuchten sowie Fernseher ursprünglich für Ende 2019 geplante war, durch den Beschuss der Kommission nun aber auf 2021 verschoben wurde.
[…] Für die ersten sechs Produktgruppen von Elektrogeräten, darunter Kühlgeräte für zum Verkauf bestimmte Produkte, hat die EU-Kommission nach Beteiligung der Mitgliedstaaten erst jetzt die Kriterien der Energielabel für Waschmaschinen und Waschtrockner, Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte, Lampen und Leuchten sowie Fernseher in delegierten Rechtsakten festgelegt. Nach der geplanten Veröffentlichung der Verordnungen voraussichtlich im Sommer 2019 soll es dann noch einmal bis zum 1. März 2021 dauern, bis die neuen Label auch auf den Geräten in den Verkaufsräumen kleben.
Zwar begrüßt der vzbv das neue Energielabel und seine zeitgleiche Einführung für die ersten Elektrogeräteklassen, kritisiert aber die deutlich zu lange Umsetzungsphase von fast vier Jahren. Die Rahmenverordnung für die Energieverbrauchskennzeichnung war schon im Juli 2017 in Kraft getreten. […]
Weitere Informationen bietet das EU-Faktenblatt zu der neuen Energieeffizienz-Kennzeichnung.