Warnungen teils von offizieller Stelle
Diskussion um AirTag-Missbrauch: Apple als Sündenbock?
Der Wirbel um das mögliches Tracking und Stalking mithilfe von Apples AirTags ist gleichermaßen verwunderlich wie auch ein Kompliment an Apple. Ganz offenbar erledigen die AirTags solche Jobs mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis, denn grundsätzlich neu ist die Möglichkeit, ahnungslose Personen mithilfe von entsprechender Technologie zu überwachen ja keineswegs.
Als aktuellen Höhepunkt mit Blick auf die Diskussion diesbezüglich warnt nun der Generalstaatsanwalt von New York in einer Mitteilung an Verbraucher vor einer entsprechenden Bedrohung. Im ganzen Land würden Apples AirTags missbräuchlich dazu verwendet, um Menschen und deren Eigentum zu verfolgen und Schaden anzurichten.
Zuvor hat ein Bericht aus Pennsylvania die Runde gemacht, dem zufolge die dortige Polizei einen Mann verhaftet hat, der eine Frau mithilfe eines AirTags, der an die Anhängerkupplung ihres Autos montiert war, verfolgt hatte.
Apple kann nur begrenzt gegensteuern
Die seit der Markteinführung der AirTags unbestreitbare Zunahme der illegalen Aktivitäten in diesem Bereich sollte aber niemand wundern. War es in der Vergangenheit vergleichsweise kompliziert und – beispielsweise mit Blick auf die Verwendung von GPS-Trackern – auch teuer, jemand mithilfe eines solchen Geräts zu verfolgen, bieten sich mithilfe der AirTags völlig neue Möglichkeiten. Die Apple-Tracker sind klein, günstig und dank der enormen Verbreitung von iPhones, die als „Sendemasten“ für die Ortung dienen, dabei noch ausgesprochen genau.
Apple hat mittlerweile aber mehr als deutlich gemacht, dass eine solche Verwendung in der Regel nicht nur illegal ist, sondern auch grundsätzlich gegen die Nutzungsregeln verstößt. So hat das Unternehmen auch schon frühzeitig Vorkehrungen getroffen, mit deren Hilfe der Missbrauch der AirTags eingegrenzt werden soll und arbeitet stetig an deren Verbesserung.
Ein aktueller Artikel in der New York Times bestätigt dann auch, dass Apple in diesem Bereich einen deutlich besseren Job macht, als Mitbewerber wie etwa Tile. So wurden mittlerweile umfassende Funktionen zum Schutz vor unerwünschtem Tracking in die AirTags und weitere Apple-Produkte integriert, um betroffene Personen vor dergleichen zu warnen. Auch betont Apple inzwischen regelmäßig, dass der Einsatz von AirTags zur Verfolgung von Personen ohne deren Zustimmung ist in vielen Ländern eine Straftat ist und Apple im Zweifel auch die Eigner-Informationen an Strafverfolgungsbehörden übergeben kann.
Bei der Tatsache, dass die AirTags vielerorts auch zweckentfremdet verwendet werden, handelt es sich wohl in erster Linie um ein gesellschaftliches Problem, dass man nicht unbedingt Apple in die Schuhe schieben kann.