"unerwartete Lastspitzen"
Digitaler Führerschein: Große Nachfrage, massive Startschwierigkeiten
Das als Pannen-Ministerium verschriene Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zeigt auf der Schlussgeraden der aktuellen Legislaturperiode verlässliche Beständigkeit.
Der verantwortliche CSU-Minister Andreas Scheuer
Drei Tage vor seinem gestrigen Geburtstag hat der CSU-Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, den offiziellen Deutschland-Start des digitalen Führerscheins mit einer solchen Geschwindigkeit gegen die Wand gefahren, dass das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt inzwischen eine eigene Stellungnahme ausgegeben hat, die Anwender dazu auffordert mit der App-Nutzung bis zur Freigabe von Version 1.7 der ID Wallet App zu warten.
„unerwartete Lastspitzen“
Man hätte nach dem Go-Live des digitalen Führerscheins mit „unerwarteten Lastspitzen“ zu kämpfen gehabt, die Nutzung und Neuinstallation der offiziellen ID Wallet App unmöglich gemacht hätten.
Die digitale Kopie des Kartenführerscheins sei auf ein ausgesprochen großes Interesse gestoßen, so die Flensburger. Und dies, obwohl mögliche Einsatzzwecke wie die Nutzung des digitalen Führerscheins für Carsharing-Anmeldungen oder Mietwagen-Buchungen noch Zukunftsmusik sind.
Warten auf neue ID Wallet-App
Selbst an der Anerkennung des digitalen Führerscheins als offizieller Nachweis der Fahrerlaubnis (etwa während laufender Polizeikontrollen) wird derzeit noch gearbeitet.
Derzeit bietet die App also keinen wirklichen Mehrwert. Entsprechend unverständlich ist, warum das BMVI nicht auf die von Apple angebotenen Phased Releases gesetzt hat, die die Bereitstellungen neuer Applikationen schrittweise für Teile der Nutzer ermöglichen.
Mit der initialen Version hat Scheuer jetzt fast 4000 1-Stern-Bewertungen geerntet und bei vielen Anwender wohl auch dafür gesorgt, dass diese sich inzwischen von der Testwilligkeit des digitalen Führerscheins verabschiedet haben.