iphone-ticker.de — Alles zum iPhone. Seit 2007. 41 491 Artikel

Unberechtigter Zugriff auf Entwicklergerät

Diebstahl und Geheimnisverrat: Apple verklagt YouTuber Jon Prosser

Artikel auf Mastodon teilen.
46 Kommentare 46

Apple hat vor einem kalifornischen Bundesgericht Klage gegen den Technik-YouTuber Jon Prosser und den TikTok-Videomacher Michael Ramacciotti eingereicht. Gegenstand der Klage ist ein Vorfall, bei dem die beiden Beklagten Zugriff auf ein nicht veröffentlichtes Betriebssystem des Unternehmens erlangt haben sollen.

Prosser

Von Apple verklagt: Der YouTuber Jon Prosser

Laut Apple hätten Prosser und Ramacciotti im Frühjahr 2025 vertrauliche Informationen zu iOS 26 aus einem firmeninternen Entwicklungsgerät ausgelesen und anschließend veröffentlicht.

Kern des Vorwurfs ist ein gemeinschaftlich geplanter Zugriff auf das Dienstgerät eines Apple-Entwicklers. Dieses sogenannte Development iPhone war für interne Tests vorgesehen und enthielt Vorabversionen neuer Softwarefunktionen. Ramacciotti soll das Gerät bei einem Aufenthalt in der Wohnung des Apple-Mitarbeiters ohne dessen Wissen entsperrt und während eines Videoanrufs mit Prosser gefilmt haben. Die so erlangten Inhalte landeten später auf dem YouTube-Kanal „Front Page Tech“, über den Prosser Einnahmen erzielt.

Apple sieht erhebliche Risiken für Geschäftsgeheimnisse

Apple betont in der Klageschrift, dass die unautorisierte Weitergabe von Informationen über nicht veröffentlichte Software die eigene Produktentwicklung und Marktstrategie gefährde. Das Unternehmen investiere jährlich Milliarden in Forschung und Entwicklung, um neue Funktionen und Benutzeroberflächen zu entwerfen. Diese seien nicht nur Ergebnis erheblicher Investitionen, sondern stellten auch einen wirtschaftlich relevanten Wettbewerbsvorteil dar. Durch frühzeitige Leaks könnten Konkurrenten ihre eigenen Planungen anpassen oder Entwicklungen beschleunigen, was Apple nachhaltig schade.

Interessantes Detail: Apple selbst wurde auf den für das Leak verantwortlichen Mitarbeiter durch eine anonyme E-Mail aufmerksam gemacht, die in der Klageschrift abgedruckt wurde.

E Mail Hinweis Apple

Eine anonyme E-Mail machte Apple auf Prossers Quelle aufmerksam

Nach Unternehmensangaben war das betroffene iPhone mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, die noch nicht öffentlich bekannt sind. Auch deshalb befürchtet Apple weiteren Missbrauch und fordert eine gerichtliche Anordnung, um die Nutzung und Verbreitung der Daten zu unterbinden. Der betroffene Apple-Mitarbeiter wurde inzwischen entlassen, weil er gegen interne Sicherheitsrichtlinien verstoßen habe.

Apple wirft den Beklagten Verstöße gegen das US-Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen sowie gegen das Bundesgesetz über Computerbetrug vor. Neben Schadensersatz verlangt das Unternehmen auch Unterlassung und die Rückgabe aller betroffenen Daten. Ein Gerichtstermin steht noch aus.

Prosser Videos

Ordentlich ausgeschlachtet: Prosser veröffentlichte zahlreiche Videos zum „Leak“

18. Juli 2025 um 09:28 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    46 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Elektrohuhn4711

    Undichte Stellen scheint es ja schon seit Jahren zu geben, sonst wären die ganzen Leaks ja nicht möglich. Interessant, dass man erst jetzt juristisch tätig wird. Es bleibt spannend, wie das Ganze ausgeht.

    • Wahrscheinlich gab es vorher nie so belastende Beweise wie jetzt

    • Es gibt halt Leaks und ‚Leaks‘!
      Nicht alles was an Gerüchten etc. Gestreut wird sind wirkliche Leaks, einiges davon wird von Apple (und auch bei anderen Unternehmen) auch bewusst gestreut. Das wird z.B. gemacht, um Aufmerksamkeit zu schaffen (billiger als Werbung) oder auch um Reaktionen der Öffentlichkeit zu testen.
      Gegen echte Leaks, d.h. Bekanntwerden von wirklich noch geheimen und sensiblen Daten wird wohl schon immer vorgegangen.

    • Ist vielleicht zum Teil auch so gewollt.
      Ähnlich wie bei den getarnten Autos.

      Es ist wichtig, dass die Medienmaschine zum Produkt läuft, denn ohne den Hype wäre ein iPhone lange nicht so wertvoll.

  • Das wird teuer….. Flug nach Kolumbien wäre dir beste Alternative

  • Verstehe Apple nicht: entweder haben sich die beiden unberechtigt Zugriff verschafft, dann wäre es ein Marketing-GAU bezüglich der Sicherheit von iOS. Oder der Mitarbeiter hat ihnen Zugriff gewährt, dann haben sie nichts Verbotenes getan, einfach nur ihren Job ausgeführt.

    • Wenn ich in der Bank den Tresor leer räume, nur weil ein Mitarbeiter den Schlüssel hat liegen lassen, wird mir die Polizei dennoch die Goldbarren wieder abnehmen und die Geschäftsführung und Staatsanwaltschaft werden mich ebenso auf ein Gespräch einladen.

      • Der Mitarbeiter hat sein Gesicht mit auf dem Tisch liegen lassen?

      • Richtig. Aber es war kein Überfall und/oder Raub. Es war einfacher Diebstahl von Goldbarren…und Fotos/Videos von den Goldbarren zu machen ist dann was davon?

      • Im Grunde hast du nur Fotos von den Goldbarren gemacht. Also ich weiß nicht. Da ist eher der Mitarbeiter der es erst ermöglicht hat, davon Fotos machen zu lassen, wegen Fahrlässigkeit dran zu bekommen.

      • Sie haben das Handy ja nicht geklaut.
        Ein Foto vom offenen Tresor würde eben nicht die Wellen schlagen, wie ein Bankraub.

        Die Frage ist ja auf welche Paragraphen sich Apple bezieht, falls kein NDA unterschrieben wurde.

      • Ihr könnt das doch nicht vergleichen.
        Goldbarren ist ein Physisches Produkt… wo das Material den Wert ausmacht.
        Bei Geistigem Eigentum ist das Ganze doch anders, da machst du durch ein Foto eine Kopie.
        Wenn man das auf den Goldbarren bezieht ist es eher so als wenn du ein Stück absägst.

  • „…ohne dessen Wissen entsperrt“… Wie soll das denn gehen? Hatte der Apple-Entwickler das Passwort auf einem Zettel neben dem iPhone stehen?

  • Als ob es da was spannendes zu sehen gab!
    Lächerlich Apple.

  • Investieren Milliarden jährlich…

    Merkt man nur nichts mehr von.

  • Erinnert entfernt an das „vergessene iPhone in einer Kneipe“!

  • Endlich. Am besten gar nichts mehr berichten, was dieser Kasper verbreitet. Egal ob es stimmt oder nicht.

  • Hat er wirklich Informationen zu IOS 26, so wie ihr am Anfang schreibt ? Das wäre ja Hammer ;-)

  • So, und nun müsste jedem klar sein, dass Mark Gurman seine Leaks direkt von Apple erhält und dies von Apple so gewünscht ist.

    Ansonsten hätte er nämlich ebenfalls schon längst eine Klage am Hals oder es würden die „undichten“ Stellen gesucht werden.

    Das ist genau das gleiche wenn irgendwelche „Nachrichten“ von anonymen Regierungsvertretern mit den Medien geteilt werden.

    Also merke: immer wenn nicht nach dem Leck gesucht wird und auch niemand verantwortlich gemacht wird, dann sollte das an die Öffentlichkeit weil man etwas damit bezwecken will.

    • In Deutschland nennt man das in der Politik „unter zwei“. Der Journalist darf den Inhalt eines Gesprächs wiedergeben, darf aber nicht sagen mit wem genau er gesprochen hat.

      • Daniel, nein, das ist etwas andere und das meinte ich nicht: es gibt immer Gespräche zwischen Politiker und Journalisten, ganz offiziell auch Kamingespräche oder Hinterzimmergespräche genannt. Das ist ganz normal. Auch die Chatham House Rules, also dass man bei Veranstaltungen über die Gespräche aber nicht über die Sprechenden berichten darf sind etwas anderes. Oder wenn irgendein Politiker aus z.B. Koalitions-Verhandlungen etwas durchsticht. Völlig normal und legal.

        Ich meinte eher so Dinge wie ein Spiegel-Artikel welcher mit Informationen aus Geheimdienstkreisen aufwartet und so tut als wäre hier etwas recherchiert worden usw. Hier müsste dann wegen Geheimnisverrat ermittelt werden. Das passiert aber nie und somit ist klar, dass der Geheimdienst diese Informationen so an die Öffentlichkeit bringen will.

        Würde hier wirklich etwas aus den Geheimdiensten durchsickern, also ungewollt, dann gäbe es ganz schnell Ermittlungen.

    • Verstehe nicht wo der Vergleich herkommt – Mark Gurman ist/war kein Apple-Mitarbeiter und es ist nicht bekannt, mit welchem Mitarbeiter er wann und wie Informationen tauscht. Das sind aber beides die Grundlagen des hier beschriebenen Falls, also etwas völlig anderes?

      Versteh mich nicht falsch, rein hypothetisch wäre ich Fan von einer Welt in der die Leaks (egal ob Apple oder eine andere Firma) nicht so „normal“ und allgegenwärtig wären, sprich wenn man den schlichten „business case leaks“ einfach für alle unterbinden könnte. Das geht aber in der Realität einfach nicht, bzw. macht das Kosten/Nutzen-Verhältnis von aktivem Vorgehen nur Sinn, wenn man Beweise gegen unmittelbare Verbindungen hat.

  • Haha, die neuen Kommentaren unter seinen Videos sind köstlich.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPhone, iPad, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 41491 Artikel in den vergangenen 6530 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2025 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven