Noch ohne Times und Post
Die Apple News Nachrichten-Flat: Für Top-Verleger wenig attraktiv
Noch ist unklar welche konkreten Angebote Apple seinen US-Nutzern im Laufe des Medien-Events am kommenden Montag machen wird, in drei Punkten sind sich die Branchenbeobachter jedoch weitgehend einig:
- Apple wird ein Nachrichten- und Magazin-Abo vorstellen, das Zeitschriften und aktuelle News miteinander kombiniert.
- Apple wird ein Video-Streaming-Angebot einführen, das eigene Produktionen und Premium-Inhalte von Drittanbietern kombiniert.
- Apple wird ein übergreifendes Apple-Abo anbieten (eine Art „Amazon Prime“), das interessierten Nutzern den Zugriff Nachrichten-, Video-, Spiel- und Musik-Inhalte gegen eine vergünstigte Monatspauschale ermöglichen wird.
Doch richtig finalisiert scheinen aktuell nur grobe Eckpunkte zu sein. So laufen nicht nur Last-Minute-Verhandlungen für Apples Videodienst, auch die Nachrichten-Sparte ist offenbar noch lange nicht in trockenen Tüchern.
Noch ohne New York Times und Washington Post
Dies berichtet das Wirtschafts-Portal BusinessInsider und führt an, dass weder die New York Times noch die Washington Post ihre Teilnahme am Nachrichten-Dienst bestätigt hätten. Das Wall Street Journal würde zwar in produktiven Gespräche mit Apple stecken, unterschrieben sei selbst hier jedoch noch nichts.
Vor allem die finanzielle Offerte, die Apple den Verlegern macht, soll wenig attraktiv sein:
Apples Pitch gegenüber den Verlegern ist, dass man etwa 10 US-Dollar pro Monat für den Premiumzugang zur Apple News-App berechnen wird. Apple wird die Hälfte der Einnahmen mit den Verlegern teilen, je nachdem, wie viel Zeit die Nutzer mit den Inhalten der jeweiligen Verleger verbringen. […]
Apple News hat 85 Millionen Nutzer pro Monat, was sich nach einem großen Pool potenzieller Abonnenten für Verlage anhört. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass nur 1% oder 2% für ein digitales Abonnement bezahlen. Wird diese Faustregel auf Apple News angewendet, handelt es sich um weniger als 2 Millionen Abonnenten. […]
Der andere Hauptkritikpunkt, den die Top-Verlage des Apple-Dienstes anführen, ist, dass der Abo-Dienst keine Flut an neuen Einnahmen liefern wird. Pro Abonnent müssen sich alle Publisher $5 pro Monat teilen. Dem gegenüber stehen $10 und mehr pro Monat, die Top-Publisher von Lesern erhalten, die ihre Abos direkt auf den jeweiligen Seiten abschließen. Die New York Times berechnet etwa 15 Dollar pro Monat für den digitalen Zugang, während das Wall Street Journal 39 Dollar und die Washington Post 10 Dollar erhebt.