25 Prozent ab 60 Minuten Verspätung
Deutsche Bahn: Entschädigung per App ab kommender Woche
Die Deutsche Bahn wird sich im Fall von Verspätungsreklamationen endlich vom Papierkram verabschieden und die Forderung von Fahrgast-Entschädigungen fortan auch volldigital über die offizielle DB Navigator-Applikation und über die Konzern-Webseite bahn.de anbieten.
Heute in einer Woche, also ab dem 1. Juni 2021, soll die Beantragung von Entschädigung dann auch über den selben Weg möglich sein, den vier von fünf Kunden bereits für die Buchung ihrer Fahrkarten nutzen und weniger als fünf Minuten in Anspruch nehmen.
25 Prozent ab 60 Minuten Verspätung
Was den Anspruch auf Entschädigungen angeht, gilt schon jetzt: Beantragungen sind möglich, sobald eine Verspätung von über 60 Minuten am Zielbahnhof auftritt. Ab 60 Minuten erhalten Fahrgäste 25 Prozent des Fahrpreises, ab einer Verspätung von 120 Minuten werden auf Antrag 50 Prozent des gezahlten Fahrpreises zurück erstattet.
Allerdings zahlt die Bahn Entschädigungsbeträge unter 4 Euro nicht aus. Warum dies der Fall ist, lässt sich schwer nachvollziehen. Auch die Frage, warum Fahrgäste selbst aktiv werden müssen und Verspätungen nicht automatisch erfasst und Teilbeträge ebenfalls automatisch zurückgebucht werden, lässt die Bahn unbeantwortet.
Papier-Formular weiterhin akzeptiert
Immerhin: Ab 1. Juni können Kunden und Kundinnen der Bahn sich wenigstens das Ausfüllen des sogenannten Fahrgastrechte-Formulars sparen und sollen „nur noch wenige Klicks“ benötigen, um die Rückerstattung des Entschädigungsbetrages anzustoßen.
In der offiziellen iPhone-Applikation wird sich direkt die betreffende Fahrt auswählen lassen. Hier sollen, so die Deutsche Bahn, dann schon die wichtigsten Daten vorausgefüllt sein. Kunden müssen weder die Papiertickets im Reisegepäck suchen, noch – wie bislang teils gefordert – entsprechende Zugnummern heraussuchen. Das Papierfomular soll allerdings auch weiterhin akzeptiert werden.