Stellungnahmen liegen jetzt vor
bunq-Kunden laufen verschwundenen Überweisungen hinterher [Updates]
Bei der „Smartphone-Bank“ bunq gibt es offenbar massive Probleme im Zusammenhang mit Zahlungsanweisungen. Kundenberichten zufolge kam es von Dezember bis in den Januar hinein über mehrere Wochen hinweg zu Ungereimtheiten, in deren Folge die belasteten Geldbeträge bis heute nicht wieder aufgetaucht sind.
Die uns vorliegenden Berichte werden auch im offiziellen Forum von bunq bestätigt. Dem zufolge sind speziell Überweisungen von bunq an die Hanseatic Bank betroffen und damit verbunden insbesondere Zahlungen an den Versandhändler Otto. Während beim Empfänger kein Zahlungseingang verbucht wird, gehen die Überweisungen bei bunq ganz gewöhnlich ab. Dies hat nicht nur zur Folge, dass die Kunden nicht mehr über das Geld verfügen, sondern die Zahlungen beim Empfänger weiterhin als ausstehend markiert sind. In der Folge werden automatisierte Mahnverfahren eingeleitet und von Otto wurden mittlerweile wohl auch schon die ersten Vorgänge an Inkassounternehmen übergeben.
bunq hat die Probleme schon vor Wochen bestätigt
bunq hat bereits im vergangenen Monat bestätigt, dass die Probleme bekannt sind und diesbezüglich zunächst einen Fehler bei der Hanseatic Bank vorgeschoben, verbunden mit dem Hinweis, man solle sich mit der Bitte um Fehlerbehebung dorthin wenden. Mittlerweile wurden betroffene Kunden zum Teil aber auch dahingehend benachrichtigt, dass ein „Backend-Problem“ vorliege, an dessen Behebung man arbeite.
Konkrete Infos zu den Hintergründen liegen ebensowenig vor wie verlässliche Aussagen mit Blick auf Klärung des Sachverhalts und vor allem auch einer Erstattung der im Nirvana verschwundenen, teils vierstelligen Geldbeträge.
bunq zählte 2018 zu den ersten offiziellen Kooperationspartnern von Apple Pay in Deutschland. Bereits zuvor hatten deutsche iPhone-Besitzer die in den Niederlanden ansäßige Bank teils dazu genutzt, Apple Pay hierzulande noch vor dem offiziellen Start zu verwenden, indem sie über bunq ein Girokonto in den Niederlanden eröffneten. bunq bietet ausschließlich gebührenpflichtige Kontopakete an, die im günstigsten Fall mit 2,99 Euro pro Monat und in der laut bunq unter den Kunden beliebtesten Standardvariante mit 8,99 Euro pro Monat berechnet werden.
Update: Stellungnahme von bunq
bunq hat sich auf unsere Veröffentlichung hin gemeldet und uns die folgende Stellungnahme übermittelt:
This issue is on our radar and we are working together with Hanseatic Bank to understand why they are returning the funds transferred. No money is lost, although it might take some days to recover the funds.
Given the private nature of these transactions we can't disclose any details. The few people involved are already in contact with our support department and we are taking care of them.
Update 2: Stellungnahme der Hanseatic Bank
Mittlerweile liegt uns auch die folgende Stellungnahme der Hanseatic Bank vor:
Die Hanseatic Bank weist keine SEPA- und TARGET-Überweisungen für Zahlungen an Unternehmen der Otto Group zurück. Derzeit ist nur der Instant-Payment-Service ausgesetzt, da an einer Erneuerung der Zahlungsplattform gearbeitet wird. Die vorübergehende Einstellung des Instant-Payment-Services wurde rechtzeitig und ordnungsgemäß unter anderem an die Euro Banking Association kommuniziert, sodass die Hanseatic Bank in keinem Verzeichnis für Echtzeitüberweisungen mehr vertreten ist. Der Instant-Payment-Zahlungskanal ist derzeit nicht erreichbar, was auch der bunq Bank bekannt sein sollte. Dementsprechend ist es unverständlich, dass bunq-Kunden eine Instant-Payment-Zahlung an die Hanseatic Bank überhaupt angeboten wird.