Testlauf des BBK
Bundesweiter Warntag: Heute ab 11 Uhr klingeln die Telefone
Heute wird es um 11 Uhr wieder etwas lauter. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) will den Zustand der verschiedenen Alarmsysteme im Bundesgebiet überprüfen. Der regelmäßige Bundesweite Warntag wurde im Nachgang zu der Flutkatastrophe vor zwei Jahren im Ahrtal initiiert und findet stets am zweiten Donnerstag im September statt.
Cell-Broadcast ignoriert „Nicht stören“
Im Rahmen des Warntags kommt auch die seit vergangenem Jahr in Deutschland verfügbare Cell-Broadcast-Technologie zum Einsatz. Diese Notfall-Meldungen ignorieren nicht nur eine eventuelle Stummschaltung oder Fokus-Einstellungen wie „Nicht stören“, sondern können auch ohne aktiven Internetempfang und selbst dann, wenn die verbundenen Funkzellen bereits ausgelastet sind, an die Zielgeräte übertragen werden. Ein weiterer Vorteil von Cell-Broadcast ist die Möglichkeit, die Warnungen ganz gezielt an in bestimmten Funkzellen eingebuchte Geräte zu versenden.
In Deutschland waren die Behörden lange Zeit der Ansicht, dass Apps wie Katwarn oder NINA in Verbindung mit den klassischen Medien ausreichend sind und haben aus diesem Irrglauben heraus selbst die altbewährten Sirenensysteme abgeschafft. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat schließlich zum Umdenken geführt und nicht zuletzt auch dafür gesorgt, dass die bürokratischen Hürden bei der Einführung des Cell-Broadcast-Systems vergleichsweise schnell ausgeräumt wurden. Länder wie die USA und Japan aber auch die Niederlande oder Griechenland in Europa hatten längst auf Cell-Broadcast gesetzt.
Umfrage startet direkt danach
Am heutigen Warntag sollen Punkt 11 Uhr nicht nur die Mobiltelefone Alarm schlagen, sondern gleichzeitig auch entsprechende Meldungen über Warn-Apps, Radio, Fernsehen und weitere Kanäle verbreitet werden. Auch die noch vorhandenen oder mittlerweile für teures Geld wieder installierten Sirenen kommen zum Einsatz.
Zum Abschluss des Tests soll um 11.45 Uhr eine Entwarnung über das Warnsystem des BBK verschickt werden. Im Anschluss daran kann man seine Erfahrungen und Kritik im Rahmen der Online-Umfrage zum Bundesweiten Warntag 2023 loswerden.