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Apples Umsatzbeteiligung in der Kritik

„Apple zwingt Entwickler zur Komplizenschaft“: Kampfansage von Proton

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21 Kommentare 21

Der Schweizer Cloud-Plattform-Betreiber Proton, der unter anderem einen Passwort-Manager, einen E-Mail-Dienst, einen Cloud-Speicher und einen VPN-Service betreibt, beteiligt sich jetzt an einer laufenden Sammelklage gegen Apple.

Mac Iphone Proton

Eingereicht wurde diese vor dem US-Bezirksgericht in Kalifornien. Im Zentrum stehen die Geschäftsbedingungen des App Stores, die Proton als wettbewerbswidrig und schädlich für Entwickler wie Verbraucher einstuft.

Die Klage fordert sowohl Schadensersatz als auch strukturelle Änderungen an Apples Plattformpolitik. Hintergrund sind internationale Verfahren gegen das Unternehmen. So hatte die EU-Kommission Apple im Frühjahr zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen Euro verurteilt. In den USA wurde Apple zuletzt vorgeworfen, gerichtliche Auflagen im Verfahren gegen Epic Games unterlaufen zu haben.

Apples Umsatzbeteiligung in der Kritik

Kritik übt Proton insbesondere an der Pflicht zur Nutzung von Apples Zahlungssystem. Der App Store erhebt nicht nur eine jährliche Gebühr von 99 US-Dollar, sondern verlangt bis zu 30 Prozent Umsatzbeteiligung bei App-Verkäufen und Abos. Während werbefinanzierte Angebote davon kaum betroffen sind, trifft das Gebührenmodell Anbieter wie Proton, die auf kostenpflichtige, datenschutzorientierte Dienste setzen.

Zudem dürfen Entwickler innerhalb ihrer Apps nicht auf alternative Bezahlmöglichkeiten hinweisen oder externe Links setzen, etwa zu Kunden-Support oder eigenen Abo-Seiten. Diese Beschränkungen beeinträchtigen laut Proton die Nutzererfahrung und erschweren den Aufbau direkter Kundenbeziehungen. Auch technische Nachteile seien zu beobachten, etwa bei der fehlenden Möglichkeit, eigene Dienste als Standard-App festzulegen oder im Hintergrund synchronisieren zu lassen.

Proton App Store

Proton: Im App Store mit vielen Anwendungen vertreten

„Apple zwingt Entwickler zur Komplizenschaft“

Besonders scharf fällt Protons Kritik an Apples globaler Marktstrategie aus. Apple, so das Unternehmen, beuge sich wiederholt dem Willen autoritärer Regierungen und nutze seine Monopolstellung, um diese Praxis auf alle App-Anbieter auszuweiten. Wörtlich heißt es: Apple handle als Erfüllungsgehilfe autoritärer Staaten und zwinge über seine Marktmacht auch unbeteiligte Entwickler zur Komplizenschaft.

Proton verweist dabei auf konkrete Beispiele: VPN-Apps wurden in Russland entfernt, zahlreiche internationale Nachrichten-Apps seien in China nicht verfügbar. Auch Proton selbst sei betroffen gewesen, als Apple 2020 die Entfernung eines Hinweises auf zensurfreies Surfen verlangte. Für Proton steht fest: Die vollständige Kontrolle über App-Vertrieb mache Apple zu einem sicherheitskritischen Faktor für digitale Meinungsfreiheit und muss dringend beschränkt werden.

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01. Juli 2025 um 13:51 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Warum „mittlerweile“? Wann war das denn anders?

      Ob das schlimm ist, ist eine andere Frage. Apple ist ein Wirtschaftsunternehmen und keine gemeinnütziger Verein.

      Das kann man gut oder schlecht finden. Nur zur Selbstdarstellung durch Apple und zahlreicher Fan-Boys als strahlender Leuchtturm der Gerechtigkeit passt es halt nicht.

      • Vor der durchmonetarisierung durch Tim war das Geld ein Mittel um das bestmögliche zu entwickeln.
        Jetzt ist die Technik ein Mittel um das maximale an Geld herauszuholen.

      • Wir leben aber auch nicht mehr im 19. Jahrhundert. Und wir, als Volk und der ausführende der Staat, haben bereits vor 100 Jahren festgelegt das wir nicht dem:

        „..geprägt von Industrialisierung, Massenproduktion und dem Streben nach Profit..“

        Leben wollen. Wir erlauben Firmen ihre Existenz nur in soweit sich sich unseren Regeln unterwerfen.

        War haben das soziale Marktwirtschaft gennant.

        Aber irgendwie haben/sind viele der Meinung Firmen dürfen machen was sie wollen. Dem ist nicht so.

        Und übrigens was Apple da betreibt ist Monopolkapitalismus, wollen wir auch nicht…
        Apple hat sogar mal einen Werbespot dazu produziert: IBM und so…

        Aber inzwischen ist Apple das neue IBM. Danke Tim.

      • @conectas, so war es vielleicht mal gedacht aber seit der Vergötterung des Neoliberalismus ist genau das Gegenteil der Fall. Deutschland hatte lange durchgehalten aber spätestens mit der Agenda 2010 war auch das hinfällig und mit „ReArm Europe“ und der dt. Aufrüstung wird der Sozialstaat vollends zu Grabe getragen…

  • „Die vollständige Kontrolle über App-Vertrieb mache Apple zu einem sicherheitskritischen Faktor für digitale Meinungsfreiheit und muss dringend beschränkt werden.“ – Wir Arsch auf Eimer

  • Langsam kommt es dick für Apple. Aber gut so. Apple soll ruhig mal die Flügel gestutzt kriegen!

  • Irgendwann braucht die Apple Rechtsabteilung einen eigenen Apple Park.

  • Da wird Trump bestimmt einspringen. Apples Hörigkeit bei autoritären Regimen gefällt ihm ja ganz gut. Trotzdem drücke ich auch den Amigos die Daumen, dass sie etwas mehr Freiheit riechen können, wie es hier der Fall ist.

  • Ich kann viele Kommentare nich wirklich verstehen . Auf der einen Seite befürwortet ihr das öffnen in der EU für andere Anbieter von Hardware ( welches ein systemisches Sicherheitsrisiko darstellt( siehe Windows)) und auf der anderen Seite kritisiert ihr Apple das es sich den Forderungen eines totalitären Staats sich beugt ) unter dem Strich ist beides das Gleiche. Einige sind der Meinung das solche „kleine Änderungen “ doch schnell machbar sein müssen. Totales Unwissen!!! Strukturelle Änderungen habe Auswirkungen an den unterschiedlichsten Stellen in der Software. Mich würde wirklich interessieren was eure Motivation war ein Apple-Produkt zu erwerben. @ifun vielleicht könntet ihr mal ein Survey durchführen. Ob es das me-too Gefühl ist, ihr nur 1 device habt oder die geschlossene Infrastruktur zu eurer Motivation führte. Mein Ausschlag war die Struktur des geschlossen Systems

    • „(welches ein systemisches Sicherheitsrisiko darstellt(“

      Falsch.

      Und auch schön, dass du nur Windows als Beispiel nimmst. Weshalb nicht macOS?

      • ich habe zwar schon bei der einen oder anderen App eine hang-up gehabt, aber MacOS läuft um längen stabiler als Windows. Dieses ist zum grossen Teil dem geschlossenem system zu verdanken.

    • Geschlossenes System war auch mein Argument, aber eben nicht nur! Auch private und (gefühlte) Sicherheit. Und DAS ist mehr und mehr kein Argument mehr für Apple Produkte. Die senden bald genauso viele Daten im Hintergrund, wie eben das Windows System – leider ’n

      • was die apps senden steht auf einem anderen Blatt, das liegt dann in der Verantwortung des Nutzers ob er gewillt ist mit dem Entwickler die Daten zu teilen, aber an sich ist das System sicher (weitestgehend)

    • Mein Grund für Apple Produkte ist Google. Ich will entscheiden, was mit meinen Daten geschieht. Und da sehe ich Apple aktuell noch vorne.

    • +1
      Klasse Text.
      Ich nutze Apple Geräte genau wegen dem geschlossnem Ökosystem. Nur mittlerweile hab ich das Gefühl es ist genau das was vielen besonders der Eu und USA nicht passt. Da man aus dem System keine Daten abgreifen kann und Apple auch nicht freiwillig bereit ist Daten frei zu geben
      Natürlich sollten einige Änderungen getan werden, aber mittlerweile geht vieles zu weit und gefährdet das geschlossne System.
      Interessant ist das man selten mal was von Google,Samsung etc wegen sowas hört.

  • Was den Hauptpunkt „Apple beugt sich totalitären Regimen“ angeht: Ganz so trivial ist die Sache ja nicht. Ein glonbal operierender Konzern, der seine Waren oder Dienstleistungen in vielen Ländern der Welt verkauft, muss sich in jedem einzelnen Land den dort geltenden Gesetzen unterwerfen.

    So kann es sein, dass ein und dieselbe App im Land A angeboten werden darf, und im Land B nicht, weil sie dort gesetzlich nicht zulässig ist. Eine App zur Umgehung von Zensur oder Geoblocking (in der Regel eine VPS-App) mag hierzulande zulässig sein und in China nicht nur nicht erwünscht, sondern eben schlicht verboten. In diesem Fall geht der totalitäre Staat auf Apple zu, verlangt die Entfernung einer solchen App, und Apple „beugt sich dieser Anweisung“. Was sollten sie auch sonst tun?

    Nicht falsch verstehen: Ich finde weder totalitäre Länder toll noch die Einschränkung von Freiheitsrechten noch Zensur im Internet. Aber wenn das in einem Land trotzdem so ist, gibt es für Firmen, die Geschäfte machen wollen in diesem Land, nur 2 Optionen: 1. Gehorchen oder 2. sich aus diesem Land geschäftlich zurückziehen.

    Klar kann man jetzt sagen, Apple sollte den Vorreiter machen und die ethisch richtige Entscheidung treffen, sich aus solchen Ländern zurückzuziehen. Das gilt dann allerdings genauso für alle anderen Konzerne. Oder wer glaubt, dass Google im PlayStore oder Microsoft im Windows AppStore in solchen Ländern Apps anbieten, die dort nicht erlaubt sind? Oder dass Volkswagen Autos ohne Sicherheitsgurt in Ländern verkauft, in denen Gurtpflicht besteht. Oder dass BASF in der EU Insektizide verkauft, die dort nicht zugelassen sind.

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