US-Anbieter Corellium verklagt
Apple will iOS-Virtualiserungswerkzeug verbieten
Apple geht gerichtlich gegen Corellium vor. Das im US-Bundesstaat Delaware ansäßige Unternehmen hat unter anderem eine Virtualisierungslösung für iOS im Programm: Die Anwendung erlaubt die Arbeit mit virtuellen iOS-Geräten am Desktop und soll laut Corellium insbesondere die Erforschung von Sicherheitslücken unterstützen. Eben dies dürfte dann auch der Hauptgrund dafür sein, dass Apple dem Anbieter nun aufgrund von Copyright-Verletzungen das Handwerk legen will.
Was Corellium als Dienst für die Produktsicherheit vermarktet, dürfte besonders auch Klientel mit zweifelhaften Absichten interessieren. Die Software-Tools von Corellium erlauben es, das Betriebssystem auf verhältnismäßig einfache Art und Weise bis ins kleinste Detail zu erforschen.
Corellium is indiscriminately marketing the Corellium Apple Product to any customer, including foreign governments and commercial enterprises. Corellium is not selectively limiting its customers to only those with some socially beneficial purpose.
In einer Stellungnahme gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg betont Apple, dass man wohlwollende Sicherheitsforscher gerne unterstütze und verweist auf das kürzlich erst deutlich erweiterte, hauseigene Bug-Bounty-Programm. Corellium jedoch gebe sich zwar den Anschein, derlei Forschung unterstützen zu wollen, wolle tatsächlich jedoch von seinen schamlosen Copyright-Verletzungen profitieren. Zudem animiere das Unternehmen seine Kunden dazu, gefundene Schwachstellen auf dem freien Markt zu verkaufen.
Corellium widerspricht dem natürlich. Die beiden aus der Jailbreak-Szene entsprungenen Firmengründer wollen ihren Aussagen nach die Forschung für mehr Produktsicherheit unterstützen. Apple hält dagegen, dass Corellium sein Produkt an zahlungskräftige Kundschaft ohne jede Einschränkung vertreibe und auch in keinster Weise dazu auffordere, gefunden Schwachstellen an Apple zu melden.
Apple zielt darauf, Corellium nicht nur den Verkauf der Software zu untersagen, sondern will auch die Nutzung bereits vertriebener Corellium-Produkte unterbinden. Der Copyright-Verstoße scheint beim Blick auf die Software mehr als offensichtlich, im Prinzip verkauft Corellium ein durch ein paar eigene Werkzeuge erweitertes virtuelles iPhone. Das Verfahren ist vor einem Bezirksgericht in Florida anhängig.