Unbeabsichtigte Polizeieinsätze befürchtet
Apple Watch: Notruf bei Sturzerkennung sorgt für Bedenken
Die an die Sturzerkennung der Apple Watch gekoppelte automatischen Notruffunktion sorgt bereits für angeregte Diskussionen. In den USA stellen Kritiker die Frage, welche Konsequenzen ein versehentlicher Fehlalarm zur Folge haben könne.
Rein rechtlich würde ein von der Uhr abgesetzter Notruf Polizei und Rettungsdienste dazu ermächtigen, sich wenn nötig auch gewaltsam Zugang zu Privatwohnungen verschaffen. Kritiker der Funktion befürchten, dass es hierbei zu unangenehmen Situationen kommen könnte, die im schlimmsten Fall juristische Nachteile für den Besitzer der Uhr zur Folge haben. Das in solch einem Fall zugrunde liegende US-Gesetz gebe den Einsatzkräften Freiheiten, die vergleichbar mit einer Hausdurchsuchung ohne richterlichen Beschluss seien.
Apple hat die Funktion wohl auch aus gutem Grund nicht standardmäßig aktiviert. Zumindest hierzulande wird der Käufer beim Einrichten der Uhr gefragt, ob er die Sturzerkennung nutzen will und wird zudem auf mögliche Fehlfunktionen aufmerksam gemacht:
Je mehr du körperlich aktiv bist, um so wahrscheinlicher ist es, dass die Sturzerkennung aufgrund von Aktivitäten mit heftigen Bewegungen, die wie Stürze Wirken, ausgelöst wird.
Die Kritiker schlagen vor, dem Besitzer der Uhr die Wahl zu lassen, ob er statt der direkten Benachrichtigung der Rettungskräfte lieber einen automatischen Hilferuf an einen von ihm hinterlegten Notfallkontakt aussenden will. Eine Option, die sicherlich ihre Freunde finden würde. Vielleicht ergänzt Apple dergleichen mit einer kommenden Version von watchOS.
Hier sind übrigens viele Fragen dazu eingegangen, ob und falls ja wie genau die Benachrichtigung und Standortübermittlung in Deutschland funktioniert. Laut ersten Informationen gibt es das dafür benötigte System zur Standortübermittlung an die Rettungszentralen hierzulande noch nicht, wir warten aber noch auf abschließende Antworten.