Apple-PR: Wir haben fünfzehnjährige Chinesen eingestellt
Machen wir uns nichts vor: Der Kauf eines iPads für $499 wäre ohne den Einsatz schlecht bezahlter Billiglohnarbeiter aus Fernost wahrscheinlich nicht zu realisieren. Warum wir uns diesbezüglich keine Gedanken machen sollten, versucht Apple nun in dem heute veröffentlichten „Supplier Responsibility Progress Report 2010“ zu erklären. Dem klassischen Marketing 1-mal-1 folgend, präsentiert die Webseite zur selbstkritischen Analyse zufriedene Chinesen, das 24 Seiten starke PDF (Direkt-Download), zahlreiche nette – und vor allem grüne – Grafiken.
Kurz zusammengefasst:
- Im Jahr 2009 überprüfte Apple 102 Fertigungsstätten und schulte 133.000 Mitarbeiter. Demgegenüber stehen 39 überprüfte Fertigungsstätten und 2000 geschulte Mitarbeiter im Jahr 2007.
- 27% der überprüften Fertigungsstätten hielten sich nicht an die von Apple festgelegten Antidiskriminierungsrichtlinien, 54% missachteten die Einhaltung der maximalen Arbeitszeit, knapp 30% ignorierten die vorgeschriebenen Arbeitsschutz-Richtlinien.
- Im Jahr 2009 stellte Apple 17 grobe Verstöße gegen die, sich selbstauferlegten, Arbeitnehmer-Schutzvorkehrungen fest.
- So wurden in mehreren Fertigungsstätten erst fünfzehnjährige Arbeiter eingestellt, drei Werke entsorgten umweltschädliche Materialien nicht vorschriftsmäßig.
- In mehr als 40 Werken wurden Überstunden unzureichend vergütet oder im Rahmen von Disziplinarmaßnehmen einbehalten. 62 Arbeitsstellen diskriminierten die ihnen zugewiesenen Bewerber.
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