Buchungen gegen Kreditrahmen
Apple Pay: Debitkarte der Volksbank sorgt für SCHUFA-Eintrag
Wir haben das Thema „Mastercard Debitkarte“ im Zusammenhang mit dem Apple-Pay-Start der Volksbanken bereits im April angeschnitten und, einen Monat später, im Mai noch mal vertieft.
Vor allem die Tatsache, dass das Angebot nicht bundesweit ausgerollt wurde, sondern die Entscheidung eine „Mastercard Debitkarte“ als Alternative zur Nutzung einer Kreditkarte mit Apple Pay anzubieten im Verantwortungsbereich einzelner Volksbanken lag, sorgte für viele offene Fragen.
Nach guten zwei Monaten im Markt wollen wir jetzt noch mal nachlegen und auf eine Besonderheit der virtuellen Karte hinweisen, die wohl nur wenige Anwender auf dem Schirm haben: Kunden der genossenschaftlichen Geldinstitute, die sich von ihrer Banking-App ein virtuelle Debitkarte zur Nutzung mit Apple Pay ausstellen lassen erhalten einen SCHUFA-Eintrag zu einer Kreditkarte.
Ob bzw. wie scoringrelevant dieser ausfällt, dürfte sich von Fall zu Fall erheblich unterscheiden, fest steht jedoch: Anders als bei „echten“ Debitkarten wird die „Mastercard Debitkarte“ hinter den Kulissen wie eine reguläre Kreditkarte behandelt.
Sagt mal liebe @BVRPresse, irgendwas scheint wohl bei der Ausgabe der virtuellen MasterCard Debit hinter den Kulissen gehörig schief zu laufen. In meiner Schufa findet sich jetzt nämlich ein Eintrag meiner Volksbank über eine Kreditkarte? Was soll das denn? Stellungnahme bitte.
— Karim (@krmbltn) July 4, 2020
Dass es sich dabei nicht um ein Versehen, sondern um das erwartete Verhalten handelt, bestätigt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken gegenüber ifun.de auf Nachfrage.
So erklärt eine Sprecherin des BVR:
Die virtuelle Mastercard Debit ist ein Kartenprodukt von Mastercard. Der Unterschied zur Kreditkarte liegt bei einer Debitkarte vor allem in der höheren Häufigkeit der Abrechnung. Die virtuelle Mastercard Debitkarte wird nicht am Konto, sondern gegen ein Kartenlimit autorisiert, somit besteht auch bei der Abrechnung Direct Debit ein Kreditrahmen.
Lediglich Prepaid-Karten müssen nicht an die Schufa gemeldet werden, weil sie kein kreditorisches Risiko für die Bank darstellen. Alle anderen Karten (Charge Card, Direct Debit Card oder Revolving Credit) werden der Schufa gemeldet.
Die Schufa unterscheidet hier nicht zwischen den unterschiedlichen Kartentypen, obwohl diese ein unterschiedliches Verschuldungsrisiko mit sich bringen. […]
Somit bleibt unklar inwieweit sich die Erstellung der Karte auf den persönlichen SCHUFA-Score auswirkt. Die Information, dass die SCHUFA die „Mastercard Debitkarte“ jedoch als Faktor in ihre Scoringbewertungen einbezieht, sollte man vor App-Bestellung des durchaus praktischen Zahlungsmittels jedoch im Hinterkopf haben.