"Musik alleine genügt nicht"
Apple Music: Masse statt Klasse?
Apples Musik-Manager Jimmy Iovine hat sich zur aktuellen Situation von Apple Music und den Bemühungen, Konkurrenten wie Spotify und dem nur in den USA verfügbaren Pandora Marktanteile abzuluchsen geäußert. Iovines Ausführungen lassen interessante Schlussfolgerungen zu: Streicht Apple den eigenen Anspruch, um den Dienst erfolgreicher zu machen?
„Wir nehmen alles, was gerade im Trend ist“ lässt sich Iovines gegenüber dem Onlinemagazin Hollywood Reporter getroffene Aussage „We’re going to do whatever hits popular cultural smack on the nose“ frei übersetzen. Dabei bezieht der Apple-Manager ausdrücklich auch Inhalte ein, die nichts mit Musik zu tun haben. „Wenn South Park bei mir anklopfen, werde ich sie nicht fortjagen, nur weil sie keine Musiker sind“.
Iovines Konzept hat sich also ein ganzes Stück von dem im Sommer 2015 von ihm angekündigten „revolutionären, von den führenden Musikexperten geschaffenen Musik-Angebot“ entfernt. Dies muss nicht zwangsläufig schlecht sein, lässt jedoch befürchten, dass Apples Musik-Apps künftig noch unübersichtlicher werden, als sie es ohnehin schon sind.
Zwischen den Zeilen lässt das Interview erahnen, dass man bei Apple mit dem Stand der Dinge in Sachen Apple Music keinesfalls zufrieden ist. Ivoine betont erneut, wie schwer sich Apple angesichts der kostenlosen (weil werbefinanzierten) Basisangebote der Konkurrenz tut.
We’re fighting ‘free.’ So a simple utility where, ‘here’s all the songs, here’s all the music, give me $10 and we’re cool,’ is not going to scale.
Ein Bericht über Apples Pläne, das Angebot von Apple Music weiter durch eigene TV-Produktionen aufzuwerten, machte letzte Woche die Runde. Iovines Aussagen kann man als Bestätigung dieser Gerüchte deuten. Mit den Serien Carpool Karaoke und Planet of the Apps hat das Unternehmen diesbezüglich ja bereits Vorarbeit geleistet.