Besser Kreditrahmen für Männer
Apple Card: Sexismus-Vorwürfe werden geprüft
Die New Yorker Finanzaufsicht hat sich in der Diskussion um die Ungleichbehandlung von Nutzern der Apple-Kreditkarte eingemischt und eine offizielle Prüfung des Sachverhaltes angekündigt.
The same thing happened to us. I got 10x the credit limit. We have no separate bank or credit card accounts or any separate assets. Hard to get to a human for a correction though. It's big tech in 2019.
— Steve Wozniak (@stevewoz) November 10, 2019
Zuvor hatten mehrere Anwender der von Apple angebotenen Kreditkarte eine nicht nachvollziehbare Geschlechter-Diskriminierung vorgeworfen. So habe die Karte, trotzt ansonsten weitgehend identischer Verbraucher-Biografien, starke Unterschiede beim angebotenen Kreditrahmen gemacht – je nachdem ob die Apple Card von männlichen oder weiblichen Anwendern beantragt worden sei.
Auch Apple Gründer Woz betroffen
Der dänische Autor und Software-Entwickler David Heinemeier Hansson, der sich zuletzt mit einer spannenden Umfrage zu Apples MacBook-Tastaturen ins Gespräch brachte, hatte die Diskussion vom Zaun getreten. Dieser schrieb in einem langen Twitter-Thread Ende letzter Woche:
Die Apple Card ist ein verdammt sexistisches Programm. Meine Frau und ich haben gemeinsame Steuererklärungen eingereicht, leben in Gemeinschaftseigentum und sind seit langem verheiratet. Dennoch denkt Apples Blackbox-Algorithmus, dass ich das 20-fache des Kreditlimits verdiene, das sie hat. Einsprüche sind sinnlos.
Inzwischen hat sich auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak zu Wort gemeldet. Das Apple-Urgestein bestätigt Hanssons Beobachtungen.
Offenbar macht ein von Goldman Sachs entwickeltes Kreditvergabe-Verfahren Apples Anspruch, Produkte anzubieten, die nicht auf Basis des Geschlechts diskriminieren, zunichte. Da Apple die Apple Card jedoch als eigenes Produkt vermarktet, steht der Konzern nun unter Zugzwang.