Deutlicher Kontrast zu Apples geschlossenem System
Android traut sich: Freie App-Installation ohne Entwicklerverifizierung
Google führt für Android eine neue Pflicht zur Entwicklerverifizierung ein, die den Missbrauch von betrügerischen Apps eindämmen soll. Künftig sollen Anwendungen auf zertifizierten Geräten identifizierbaren Entwicklern zugeordnet sein.
Google reagiert damit auf eine Zunahme von Betrugsfällen, bei denen Nutzer gezielt zum Installieren manipulierter Finanz oder Sicherheitsapps gedrängt werden, oft außerhalb des Play Store.
Google reagiert auf Kritik aus der Community
Nach der Ankündigung im vergangenen August meldeten sich jedoch Studierende, Hobbyentwickler und erfahrene Nutzer zu Wort. Sie befürchteten, dass Lernprojekte und kleine Experimente zu stark erschwert würden. Google passt die Pläne nun an.
Es soll einen eigenen Zugang für nicht kommerzielle Entwickler geben, über den sich Apps an eine begrenzte Zahl von Geräten verteilen lassen. Gleichzeitig arbeitet Google an einem erweiterten Installationsweg für erfahrene Anwender, die das Risiko nicht verifizierter Apps bewusst akzeptieren möchten. Klare Warnhinweise sollen verhindern, dass Betrüger Nutzer in Stresssituationen durch diesen Prozess lotsen.
Deutlicher Kontrast zu Apples geschlossenem System
Google macht damit vor, dass sich eine offene App-Installation und eine sichere Plattform nicht zwnagsläufig ausschließen müssen. iOS-Anwendungen dürfen nur von Entwicklern erstellt werden, die dem offiziellen Entwicklerprogramm beigetreten sind. Dafür fällt eine Jahresgebühr von rund 100 Euro an.
Jede App benötigt zudem eine Freigabe durch Apple und wird technisch mit einem Zertifikat des Unternehmens versehen. Die Verteilung erfolgt im Regelfall über den App Store. In der Europäischen Union können zwar alternative Marktplätze genutzt werden, doch auch diese bleiben an die Vorgaben und die Infrastruktur von Apple gebunden.
Ein Installationsweg für nicht verifizierte Anwendungen existiert auf iPhone und iPad nicht. Nutzer können keine eigenständig geladenen Programme aus unbekannten Quellen installieren und die Verantwortung ausdrücklich übernehmen.
Während Google also versucht, zusätzliche Sicherheitsmechanismen mit möglichst viel Gestaltungsfreiheit für Entwickler und versierte Anwender zu kombinieren, setzt Apple weiterhin auf ein geschlossenes System mit klaren Zugangshürden und weitgehend zentraler Kontrolle über die App-Verteilung.


Für viele ist es ja ein Argument für Apple, dass sie nicht frei entscheiden können, was sie installieren. Da frage ich mich immer, würden die bei der Frage: Wollen Sie Software installieren, bei der der Hersteller nicht sicher bekannt ist? Wirklich mit ja antworten würden. Man könnte die ja notfalls auch damit schützen, dass man für die Installation erstmal in den Einstellungen einen „unsicheren Modus“ aktivieren muss. Dann würde die Frage beim Handy vom Opa gar nicht kommen.
Ich habe mich für Apple entschieden, weil ich das Produkt selbst bezahlen möchte und nicht über Werbung und Tracking. Aber Apple arbeitet ja aktuell stark gegen dieses Argument.
Ja, zum Beispiel meine eigenen Apps
Welche Apps braucht man bitteschön die es noch nicht gibt?
Funfact. Apple trackt dich auch. Auch hier gibt es eine Werbe ID, die man in den Einstellungen abschalten kann. Der Unterschied zu Google ist: Im Google Konto kann ich JEDE Aktivität sehen. Jeden Suchbegriff, jedes YouTube Video, jede Google-Umfrage an der ich teilgenommen habe und die Sachen bei Bedarf löschen bzw. Anonymisieren. Kein Hersteller kann es sich leisten auf Tracking zu verzichten. Und sei es nur Telemetrie. Und kein Hersteller kann es sich leisten Datenschutzskandale zu provozieren. Das mag für ein 150 € China-Smartphone stimmen. Aber bei den großen Herstellern ist das einfach maximaler Stumpfsinn, der hier wieder breitgetreten wird. Und dazu kommt: Solange die Firmen mit ihrem ganzen Arm im Hintern vom US-Ober-Boss stecken traue ich da drüben niemanden.
Was machst du dann also hier in einem Apple orientierten Forum?
Wenn du glaubst, google sieht das nicht mehr, wenn du das löscht, dann bist du blind…
Nein, Ich kaufe Apple auch deswegen weil Apple verhindert dass sich Apps etablieren können wo ich dann gezwungen bin das Risiko in Kauf zu nehmen das ich nicht über den App Seite installiere weil alle die App haben.
Was wäre z.B. wenn WhatsApp nicht mehr im App Store wäre. Dann hätte ich nicht mehr wirklich die Möglichkeit zu entscheiden ob ich mir Apps um den App Store herum installieren möchte oder nicht.
Das ist genau der Punkt, den ich auch immer kritisiere. Denn wenn Apps erst mal aus dem App Store verschwinden, weil man die ja jetzt günstiger über seine eigene Internetseite anbieten könnte, dann geht auch die Sicherheit verloren, und ich kriege nicht mehr alles Wichtige über dem App Store. Daran denken die Leute immer nie. Die sagen immer nur, ich muss ja nicht außerhalb kaufen. Aber wenn immer mehr Apps verloren gehen, muss ich das irgendwann doch, und da fängt die Unsicherheit an.
Immer wieder dieses Scheinargument. Keine (größere) Firma kann es sich leisten, ihre Apps nur Abseits der offiziellen Stores anzubieten. Ausnahmen sind natürlich die, welche aufgrund ihrer Funktionalitäten/Bezahlmethoden ohnehin nicht in den Stores landen würden.
Android istr ja ein prima Beispiel. Sideloading eigentlich schon immer möglich, und dennoch gibt es Apps wie WhatsApp im Store
@btx und Mustermann: Bitte lest den Post von Peter nochmals genau. Er würde Euch beiden sicher zustimmen. Nur dass er es etwas differenzierter und nachdenklicher schreibt.
Und ja, ich stimme auch Euch dreien zu.
A) Es gibt sicherlich Situationen, in denen man bewusst und mit Kenntnis nicht verifizierte Apps installieren möchte, aber auch ja, manche Anwender wären überfordert und würden sich unnötig Risiken aussetzen.
B) Apple setzt immer mehr auf Werbung und Abos und arbeitet stark daran die bisherigen Argumente für Apple bewusst abzuschaffen.
Ich habe eine App entwickelt, es war eine Auftragsarbeit. Die muss ich für iPadOS und iOS entwickeln, weil das Gerät auf dem sie laufen muss eben dieses Betriebssystem hat. Im Grunde wird die App nur von drei Familien benutzt und spielt quasi kein Geld ein. Trotzdem muss ich, aktuell nur für diese App, 100 € im Jahr bezahlen. Ich fahre also zwangsläufig minus ein.
Es ist eben nicht so einfach, wie Applefanboys es gerne machen, dass man einfach ein anderes Gerät kaufen kann, wenn einem die Installationsrestriktionen nicht passen. Lustigerweise die Person, die die App beauftragt hat, ist Android Nutzer. Allerdings ist die entwickelte App eine Ergänzung zu einem Barrierefreiheitssystem. Und das ist nun mal nur für iPad vorgesehen.
Noch ist das okay, weil ich noch in der Ausbildung bin. Aber irgendwann, wird das schwerer. Was glaubt ihr, warum all diese Apps für iPad und iPhone so massig teuer sind, aber es auf Android auch ein Haufen kostenlose gibt.
Es ist einfach eine Sauerei, wie Apple das handhabt. Keiner verbietet ihn, auch auf nicht aus dem App Store installierte Apps Sicherheitsregeln anzuwenden, wie zum Beispiel die Sandbox und so weiter. machen Sie auf dem Mac ja auch. Apple versucht aber genau das zu suggerieren. Warum macht man es denn nicht wie auf dem Mac, dass Apps auch dort von Apple abgesegnet werden sollen, und ansonsten halt trotzdem installierbar sind aber eben aufwändiger? So wie auch Google es jetzt macht. Fast viel schlimmer sind aber die Leute, die Apples vorgehen, dass offensichtlich nur auf Gewinnmaximierung getrimmt ist und mit Sicherheit der Nutzer überhaupt nichts zu tun hat, bis heute ständig mit denselben nicht zu Ende gedachten Argumenten verteidigen.
Komisch, die du die 100€ für den Entwickler-Account mit Sanboxing, den App-Store-Kosten und deiner persönlichen Auftragsarbeit in einen Zusammenhang bringst.
Keiner der von dir genannten Kritikpunkte, hätte verhindert, dass du eine App nur für 3 Familien entwickelst. Wenn du sonst keine Verwendung für den Entwickleraccount hast (so klingt es nämlich), dann lass dir von diesen drei Parteien die 100€ geben.
Sehe ich auch so, schlecht kaufmännisch gehandelt – alles was man ins Produkt steckt sollte man sich auch vom Käufer „erstatten“ lassen
grundsätzlich muss man allerdings auch wo anders Test und Entwichlungsumgebungen schaffen. Und dafür investieren – ein Fahrsimulator ersetzt ggf. Eine Teststrecke und den Bau von Prototypen, die Technik und Software dafür ist aber eben auch nicht irgendwo als Zugabe mit dabei ….
Es geht darum, dass es SEIN Gerät ist und ER damit machen können sollte was ER will. Es ist nicht so, dass Apple dir das iPhone massiv verbilligt gibt, weil du in einem goldenen Käfig sitzt so wie es bei Spielekonsolen oft der Fall ist. Nein. Du kaufst für 1000+ Euro ein Device und da sollst du die Freiheit haben deine eigenen Apps zu installieren. Egal ob iOS, Android, Windows, Linux oder DumbatzOS 3.0.
Magst Du ein wenig Recht haben, da Sie aber das OS jahrelang ohne weitere Kosten upgraden und dann noch gewährleisten (neuerdings EU verordnet bzw. Bevormundet mit mehreren Jahren Ersatzteilbevorratung zu fairen Preisen und Selbstreparatur) müssen hat das durchaus seine Berechtigung – wir können ja in Zukunft ein paar 100 Euro weniger bezahlen aber nur noch mit – dafür aber jeden OS Sprung (für das jeweilige alte gibt es dann nur noch nötige Sicherheitspatches) löhnen – ich seh das im Gegensatz zu früher etwas weniger aufgeregt und differenzierter – ich war da auch man anders unterwegs… die heutige Motz und Maul Mentalität als „nimm mir nicht meinen Lolli weg“ (zum Beispiel das Ergebnis der Kable TV in Mietverträgen Regulierung) trifft auch viele (und zwar die offensichtliche Mehrheit) die mit der bestehenden Lage „fein“ sind – Politisch gesehen (oh Gott genau da wollte ich nicht hin) leben wir doch mittlerweile nicht mehr in einer Demokratie (Mehrheiten und so) sondern im Maximalindividualismus und brennen damit wertvolle Ressourcen und vor allem Zeit.
Wenn du das willst, dann nimm ein Android Gerät. Da hast du das. Und dann brauchst wohl kein Apple device. Von den reinen Hardwarefeatures sind sie oft sowieso nicht an vorderster Front (von der reinen Leistung abgesehen). Der Markt IST offen. Die Hersteller stehen im Wettbewerb miteinander. Mit eben verschiedenen Konzepten. Ich versteh das immer noch nicht. Motzen, dass alles so Mist ist aber es dann doch haben wollen.
@Max: Ich dachte, dass es möglich ist, per Xcode und USB eine App auf die eigenen Geräte zu installieren. (Auch ohne kostenpflichtigen Entwickler-Account.) Das funktioniert ja tatsächlich, solange man nur auf dem persönlichen iPhone/iPad testet. Sobald man eine App aber an andere Nutzer verteilen möchte oder eine Cloud- bzw. Zertifikatsinfrastruktur benötigt, wird zwangsläufig der kostenpflichtige Developer-Account fällig. Wenn man schon vorher wusste, dass das Zielgerät bestimmte Restriktionen hat, ist es dann wirklich eine „Sauerei“? Apple kommuniziert diese Bedingungen seit Jahren sehr klar. Ob man das gut findet oder nicht, ist eine andere Frage. Aber das ist ja jetzt nichts Überraschendes oder Verstecktes.
Es ist einfach eine Sauerei wie einige hier argumentieren das Apple das ganze lockerer machen müsste. ERSTENS, es ist immer noch Apples Produkt auf dem die Apps installiert werden sollen, heißt es ist auch Apples Entscheidung was das Produkt können soll. ZWEITENS, die meisten Apple Nutzer wollen diese Freiheit nicht. Ich bezahle Apples Preise gerne damit Apple sowas verhindert wie z.B. das es WhatsApp irgendwann nicht mehr im App Store gibt und man dann gezwungen ist und sich daran gewöhnt um den App Store herum zu installieren!
Absolut richtig. Irgendwann werden Apps aus dem App Store verschwinden und dann bin ich mehr oder weniger gezwungen, außerhalb des App Store zu kaufen. Das vergessen die Leute immer
Ich kaufe meine iPhones. Das sind dann meine. Der Elektriker darf ja später auch nicht entscheiden, welchen Stromanbieter du wählst oder pauschal 30% des Strompreises einfordern. Der Stromnetzbetreiber, der das Netz zu deinem Haus bereitstellt, wird genau reguliert und muss die Leitung anderen Anbietern zu fairen Preisen zur Verfügung stellen. Die Telekom hat auf eigene Rechnung Leerrohre verlegt und muss diese auch anderen Anbietern zur Verfügung stellen, wurde letztens noch von einem Gericht entschieden. Aber hier heulen viele rum, dass Apple als einziges reguliert wird. Irgendwie verstehe ich das nicht.
Mein Porsche 911 hat viel zu wenig Bodenfreiheit. Wieso bekommt das Porsche nicht besser hin? Land Rover schafft es ja auch. Ich hoffe die EU macht ein Gesetz, durch das ich Porsche zwingen kann, bei der nächsten Wartung den Wagen höherzulegen.
Trotz Autovergleich nicht unpassend. Danke dafür
+1
Ich präferiere die klaren Kontrollmechanismen von Apple. Seit über 40 Jahren benutze ich Apple Geräte und schätze die integrierte, geschützte System-Architektur sehr.
Und was würde sich ändern wenn sich Apple ähnlich öffnen würde?
Auch Apps aus anderen Quellen, egal ob irgendwie signiert oder nicht, haben nur die Zugriffe die das System zulässt und der Nutzer aktiv freigibt.
Jein. Was den Zugriff auf Daten des Systems oder anderer Apps angeht, ja. Aber wenn die unsignierte App selber Daten erhebt und diese im Hintergrund an unbekannte Server im Internet übermittelt, kann sie das. Sie könnte sich also nach vorn als Chat-Client oder Kalender ausgeben (und diese Funktionalität auch haben), im Hintergrund aber alle gesammelten Daten an den Hersteller schicken.
Du nutzt seit 40 Jahren iOS Geräte? Beim Mac geht es ja auch so. Da kann Apple es sich nicht erlauben, das durchzusetzen.