Der Anfang einer Ära
10 Jahre iPhone
Today, introducing three revolutionary products. The first one is a widescreen iPod with touch controls. The second is a revolutionary mobile phone. The third is a breakthrough Internet communications device. … These are not three separate devices, this is one device, and we are calling it iPhone.
Heute vor zehn Jahren hat Steve Jobs mit diesen Worten das iPhone vorgestellt, und die Sache mit der Revolution ist ihm durchaus gelungen. Das iPhone war längst nicht das erste Smartphone, definierte die Produktkategorie allerdings neu. Dies nicht zuletzt, weil Steve Jobs keinen alleskönnenden Mini-Computer bauen wollte, sondern den Funktionsumfang des Geräts sogar streng limitierte.
Aber blicken wir zunächst weitere fünf Jahre zurück. Bereits Ende 2001 legte Apple mit dem iPod den Grundstein für das iPhone, wenngleich anzunehmen ist, dass damals noch nicht mal Steve Jobs dessen rasante Entwicklung über die kommenden Jahre hinweg geplant hatte. Der erste iPod war vergleichsweise klobig, noch. mit mechanischer Festplatte, Click Wheel und lediglich einem winzigen Monochrom-Display ausgestattet. Bis zur Vorstellung des iPhone hat Apple die Speicherkapazität auf 80 GB hochgeschraubt und auf dem kleinen Farbdisplay des iPod 5 konnte man bereits Videos ansehen. Der iPod touch wurde erst nach dem Verkaufsstart des iPhone im Herbst 2007 dann vorgestellt.
Die iPhone-Vorstellung im Video
Wenn man so will war das iPhone dann also auch der gewaltigste Versionssprung für den iPod. Die Spekulationen um ein Apple-Telefon mit Scroll-Wheel-Bedienung im Vorfeld der iPhone-Vorstellung wirken rückblickend geradezu lächerlich. Die Kombination aus Multitouch-Bildschirm und einem Betriebssystem, dass perfekt auf die Bedienung mit den Fingern ausgelegt war und die bislang bei Touchscreens üblichen Plastikstifte überflüssig machte, war schlichtweg grandios. Das gelungene Konzept des Geräts ließ Käufer auch darüber hinwegsehen, dass das erste iPhone mit Blick auf die technischen Details hinter den Windows-Mobile-Telefonen der damaligen Zeit zurück blieb. Ein GPS-Sensor kam wie die Unterstützung des 3G-Netzes erst mit der 2008 veröffentlichten Version, zuvor mussten iPhone-Besitzer sich noch mit EDGE-Geschwindigkeit zufrieden geben und für Ortungsdienste die ungenaue Triangulation über Mobilfunkmasten nutzen. LTE-Unterstützung kam dann mit dem 2012 vorgestellten iPhone 5.
Nach der Vorstellung des Ur-iPhone am 9. Januar 2007 hat es noch genau zehn Monate gedauert, bis das Gerät offiziell auch in Deutschland verfügbar war. Die Telekom war zum Start exklusiver Vertriebspartner von Apple und bot das Gerät ausschließlich in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag an. Die Koppelung an einen Mobilfunkprovider war damals jedoch keineswegs ungewöhnlich, in den USA hatte Apple AT&T als exklusiven Vertriebspartner ausgewählt. Erst 2010 nahm Apple in Deutschland mit Vodafone und O2 weitere Partner mit ins Boot. So war der SIM-Lock und dessen Entfernen auch eines der größten Themen in der Anfangszeit des iPhone, besonders auch weil das Gerät in den USA schon vom 29. Juni 2007 an verfügbar war. Man konnte das iPhone dort im Apple Store kaufen, allerdings nur mit einer SIM-Karte von AT&T betreiben. Ohne spezieller Hacks, beispielsweise wurden im Internet modifizierte SIM-Karten-Adapter gehandelt, hatte man lediglich einen „iPod touch“ in der Hand und bei aktiver WLAN-Verbindung auch das von Steve Jobs zitierte „Internet Device“ nutzen.
Alles in allem hat Apple in den letzten zehn Jahren 15 verschiedene iPhone-Modelle auf den Markt gebracht. Der Bildschirm des Geräts ist dabei von 3,5 auf bis zu 5,5 Zoll gewachsen und die Speicherkapazität hat sich von ursprünglich 4 auf heute maximal 256 GB erhöht. Eindrucksvoll ist auch die Entwicklung der Kamera. Zu Beginn mussten sich iPhone-Fotografen mit schummrigen 2-Megapixel-Bildern zufriedengeben, heute löst bereits die Frontkamera des Geräts mit 7 Megapixeln deutlich höher auf und die Hauptkamera macht Fotos mit 12 Megapixeln sowie Videos in 4K-Qualität.
Zehn spannende iPhone-Jahre liegen hinter uns. Hoffen wir, dass es mit ähnlichem Tempo weiter geht.