Musik soll teurer werden: Apple attackiert Spotify
Während die Entertainment-Branche noch in der vergangenen Woche darüber diskutierte, wie sich Apple Music langfristig gegen die skandinavische Konkurrenz von Spotify behaupten könnte und den vergleichsweise hohen Nutzerschwund des Bezahlangebotes aus Cupertino mit einem sorgenvollen Blick betrachtete, steht nun eine andere Frage im Raum: Wie soll sich Spotify gegen Apples neue Strategie wehren?
Diese skizziert der Fachdienst Billboard nun erstmals in seinem Artikel „Apple Proposes Licensing Scheme“.
Musik soll teurer werden
Die relevanten Punkte sind schnell erklärt. Apples Lobby-Team hat einen neuen Abrechnungsmodus für Streaming-Dienste ins Gespräch gebracht, der sich in einem wichtigen Punkt vom aktuellen Modell unterscheiden soll. Während die Anbieter von Streaming-Diensten derzeit zwischen 10,5 und 12 Prozent des eigenen Umsatzes an die Musikkonzerne und Künstler ausschütten, hat Apple jetzt eine Abgabe pro Stream vorgeschlagen.
Um die Abrechnung der Lizenzgebühren zu vereinfachen, so Cupertino, sei ein Modell, das pro Stream bezahlt, zu bevorzugen. Und natürlich liefert Apple bereits genaue Vorstellungen was dessen Umsetzung angeht. Das Team „Apple Music“ wäre bereit eine Abgabe von 9,1 Cent für 100 Song-Wiedergabe zu zahlen. Cupertino orientiert sich damit am Download-Modell, auch an Kauf-MP3s verdienen die Künstler derzeit 9,1 Cent.
Right now, Apple and most other companies don’t pay royalties to major publishers at the statutory rate set by the Copyright Royalty Board, since they negotiate their own deals. But they pay that rate to publishers with which they can’t make direct deals. Perhaps more importantly, the judges’ decisions shape private negotiations between publishers and streaming services. Under Apple’s proposal, publishers would collect mechanical royalties and collecting societies would collect public performance royalties, just as they do now.
Sollte die von Apple angestoßene Diskussion um den neuen Abrechnungsmodus Früchte tragen, würden vor allem Konkurrenten wie Spotify, die noch immer auf einen kostenlosen 0-Euro-Tarif setzen, unter der Abrechnung pro Stream zu leiden haben.
Mit dem Vorschlag übt Apple Druck auf kostenlose Streaming-Anbieter aus und verbessert seine Verhandlungsposition gegenüber den fünf wichtigen Plattenfirmen erheblich. Langfristig wird sich Spotify entweder von der hauseigenen Gratis-Offerte trennen müssen oder ist dazu gezwungen, schlechtere Deals mit der Industrie auszuhandeln. Schlechter, aus Perspektive der Anwender. Vielleicht gibt es die Neuveröffentlichungen vorerst nur für zahlende Nutzer, vielleicht reduziert sich der Katalog-Umfang.
Wie genau sich der Streaming-Markt weiterentwickeln wird bleibt abzuwarten – Apple jedenfalls setzt auf einen Wegfall der Gratis-Angebote.