Die belebtesten Bahnhöfe der Welt bekommen eigene Navi-Apps
Die japanischen Bahnhöfe Shinjuku und Tokyo Station gehören zu den am stärksten frequentierten Bahnstationen der Welt und lassen sich nur schwer mit dem Berliner oder dem Münchner Hauptbahnhof vergleichen. Allein die Shinjuku Station zählt über drei Millionen Passagiere pro Tag – nach Angaben der Wikipedia steigen im Durchschnitt etwa 500 Menschen pro Sekunde auf den ca. dreißig Bahnsteigen ein oder aus.
Und nicht nur die Masse an Passagieren ist beachtlich, auch die Bahnhofsgebäude sind riesig. Die Shinjuku Station streckt sich über mehrere Etagen und bietet nicht nur den Zugang zu U-Bahn, Regional und Expresszügen an, sondern hält auch Hunderte von Restaurants, Shops, Kartenverkaufsstellen, Toiletten, Ein- und Ausgängen vor. Ein Labyrinth, in dem sich auch einheimische Reisende verlaufen können.
Der Betreiber East Japan Railways (JR) will hier zukünftig mit eigenen Navi-Applikationen für Ordnung sorgen und hat die Stationen jetzt mit zahlreichen iBeacons ausgestattet, die die Indoor-Navigation mit dem iPhone ermöglichen.
iBeacons kümmern sich um die Lokalisierung
Ein spannendes Projekt, da die kleinen Bluetooth-Sender bislang vor allem für Werbezwecke eingesetzt wurden, in den JR-Bahnhöfen nun aber den Job konventioneller GPS-Satelliten übernehmen.
So nutzt die kostenfreie iPhone-App „JR East Station Campus Navi“ die im Bahnhof verteilten iBeacons zur Lokalisierung und zeigt ihren Nutzern nicht nur den exakten Aufenthaltsort an, sondern lots auch zum gewünschten Umsteigegleis, dem nächsten Ramen-Lokale oder dem angesteuerten Schuhfachgeschäft. Die App, die auch in englischer Sprach genutzt werden kann, soll demnächst um weitere Stationen ausgebaut werden und könnte der deutschen Bahn als Vorbild dienen. Zwar sind die hiesigen Stationen deutlich überschaubarer als ihre japanischen Pendants, doch auch im Hamburger Hauptbahnhof würde eine Indoor-Navigation (mit der euch die DB-Navigator App vielleicht zur nächsten Apotheke führt) gut zu Gesicht stehen.