Wegen Apples "Hintertür"
WhatsApp will iCloud-Backups mit Passwort schützen
WhatsApp will künftig eine Möglichkeit anbieten, in der iCloud gesicherte WhatsApp-Backups vor dem Zugriff von Unbefugten zu schützen. Ein selbst vergebenes Password soll beispielsweise Apple oder Ermittlungsbehörden den Zugriff auf die Daten verwehren.
Das auf WhatsApp-Themen spezialisierte Blog WABetaInfo hat erste Screenshots der derzeit noch intern getesteten Funktion veröffentlicht. Eine Veröffentlichung für iOS und Android sei mit einem der nächsten Updates für die Messenger-App geplant.
Im Gespräch ist die Möglichkeit, mit einem Passwort geschützte externe WhatsApp-Backups zu erstellen, bereits seit gut einem Jahr. Ausschlaggebend für die Entwicklung ist offenbar die Tatsache, dass in Apples iCloud oder auch bei Google Drive gespeicherte Daten nicht vollständig vor fremdem Zugriff geschützt sind. So besitzt beispielsweise auch Apple einen Generalschlüssel für die iCloud-Backups seiner Kunden und gibt dort gespeicherte Informationen zumindest im Falle von rechtmäßigen Anfragen auch an Ermittlungsbehörden heraus. Unabhängig davon gelten für Apple die gleichen Regeln, wie für alle in diesem Bereich tätigen Unternehmen: Eine vorhandene Hintertür erhöht in jedem Fall auch das Risiko unrechtmäßigen Zugriffs.
Die WhatsApp-Entwickler wollen der Möglichkeit eines unrechtmäßigen oder unerwünschten Zugriffs auf einfache Weise einen Riegel vorschieben. Nutzer sollen ihre Datensicherung mit einem selbst vergebenen und nur ihnen bekannten Passwort verschlüsseln können. Ähnlich wie bei lokalen iOS-Backups lässt sich eine Wiederherstellung der Daten in der Folge nur dann einleiten, wenn das korrekte Passwort eingegeben wird. Vergisst man das selbst vergebene Kennwort, so sind die in der Sicherungsdatei vorhandenen Informationen unwiederbringlich verloren.
Ein Zeitpunkt für die offizielle Einführung der Funktion ist noch nicht bekannt. Der bereits seit Wochen währende Konflikt zwischen der WhatsApp-Mutter Facebook und Apple dürfte allerdings dafür sorgen, dass die WhatsApp-Entwickler ein gesteigertes Interesse an einer zeitnahen Bereitstellung haben. Schließlich bietet die Funktion nicht zuletzt auch die Möglichkeit, auf den hier vorliegenden Widerspruch bei Apples Privatsphäre-Strategie hinzuweisen.