Ohne Apples Hintertür
Verschlüsselte iPhone-Backups unter macOS anlegen
Apples iCloud-Backups stehen nicht ohne Grund seit geraumer Zeit in der Kritik. Entgegen seines sonstigen Engagements in Sachen Datenschutz hält sich der iPhone-Hersteller hier eine Hintertür offen: Apple besitzt die Möglichkeit, die in der iCloud abgelegten Backups von iOS-Geräten zu entschlüsseln.
Es wird teils damit argumentiert, dass Apple sich auf diese Weise die Option offenhält, Kunden, die alle Zugangsdaten verloren haben, beim Wiederherstellen ihrer Dokumente zu helfen. Doch stellt sich auch dann die Frage, warum Apple seinen Kunden nicht durch einen zusätzlichen Schalter die Option lässt, auf eigene Gefahr eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für iCloud-Backups zu aktivieren um sicherzustellen, dass weder Apple noch jemand sonst ohne Berechtigung auf die in der iCloud gespeicherten persönlichen Daten zugreifen kann.
Apple muss sich ohnehin vorhalten lassen, dass diese Strategie eigentlich im Gegensatz zu seinen sonstigen Datenschutz-Statements steht. So hat der iPhone-Hersteller in der Vergangenheit gerne damit argumentiert, dass eine beispielsweise auf Druck von Strafverfolgungsbehörden implementierte Hintertür gleichzeitig auch ein enormes Missbrauchsrisiko birgt. Nicht viel anders ist es allerdings, wenn Apple selbst einen Schlüssel für die iCloud-Backups seiner Kunden hortet. Unabhängig von der Gefahr einer staatlich angeordneten Bereitstellung der Daten dürfte sich auch ein Missbrauch durch einzelne Mitarbeiter nicht vollständig ausschließen lassen.
Lokale Backups verschlüsseln
Die Sicherung der Daten in der iCloud ist die von Apple empfohlene Standardmethode für Backups von iOS-Geräten. Wer noch über einen Computer verfügt, kann stattdessen aber auch auf lokale Sicherungen setzen. Hier habt ihr die Möglichkeit, einzig und alleine über den Zugriff auf die gespeicherten Daten zu entscheiden. Wie früher bei iTunes-Backups lassen sich auch über den Finder erstellte Backups von iOS-Geräten vollständig verschlüsseln.
Wie ihr die Daten von eurem iOS-Gerät verschlüsselt auf einem Rechner sichert, findet sich hier ausführlich erklärt. Euch muss dabei allerdings klar sein, dass sich die Sicherungen nur mit dem bei diesem Vorgang von euch erstellten Passwort wieder öffnen lassen. Wenn man den Zugang vergisst, gibt es keine Möglichkeit, auf die im Backup enthaltenen Daten zuzugreifen.
Wenn ihr euch für die lokale Datensicherung entscheidet, reduziert ihr zudem den sonst meist kostenpflichtigen, in der iCloud benötigten Speicherplatz. Solltet ihr in der Apple-Cloud zuvor schon einmal iCloud-Backups angelegt haben, so müsst ihr diese manuell aus der iCloud entfernen. Dieser Vorgang findet sich in diesem Hilfe-Dokument erklärt.
Eine generelle Übersicht zwischen den beiden verfügbaren Backup-Varianten für iPhone, iPad und den iPod touch hat Apple hier veröffentlicht.