Video-Tipp: „Schöne neue Welt – Der Preis des Teilens“
„Dass es um gemeinnütziges Teilen geht ist die Lebenslüge der Share Economy.“ Die Reportage von Jasmin Klofta und Tina Soliman endet auf eine eher pessimistische Note, ist aber dennoch (bzw. gerade deshalb) durch und durch sehenswert.
Auf knapp 30 Minuten widmet sich der Beitrag des NDR-Reportagemagazins Panorama der Share Economy. Eine Begleiterscheinung der Generation Smartphone, die den Zugang zu Dienstleistungen, Produkten und Angeboten aus privater Hand nicht nur demokratisiert hat, sondern auch dafür sorgt, dass sich 2015 so viele Lebensbereiche auf dem freien Markt behaupten müssen wie noch nie.
Parkplätze, Mietwohnungen, private PKWs – wenn sich Gegenstände, Zeitkontingente oder Freiflächen monetarisieren lässt, buhlen oft schon mehrere Mitbewerber um die Gunst der Nutzer. Die Vermittler von Urlaubsunterkünften, Taxi-Konkurrenten und öffentlichem Straßenland feuern den „technologiegetriebenen Turbokapitalismus“ an – maskieren sich gleichzeitig aber als gemeinnütziger Service-Portale. Danke André.
(Direkt-Link)Mit der kurzfristigen Vermietung von Wohnungen lässt sich mehr Geld verdienen als mit langfristigen bindenden Mietverträgen. Fast ganze Häuserblöcke finden sich schon im Airbnb-Angebot wieder und werden zu Touristenhochburgen. Die Stadt Berlin hat deshalb die systematische Vermietung von ganzen Wohnungen auf Übernachtungsplattformen verboten. […] Voraussetzung für den Zugang zur schönen neuen Welt sind allerdings Besitz und Zahlungsfähigkeit: Nur wer eine Wohnung oder ein Auto hat, kann auch teilen, nur wer Dienstleistungen kostenpflichtig in Anspruch nehmen kann, kann die Angebote auch nutzen. Der Markt wird größer, der Verdrängungswettbewerb aggressiver.