Digitale Patientenversorgung
Video: Spahns „Gesundheits-Apps auf Rezept“
Sowohl das ARD-Morgenmagazin MOMA als auch tagesschau24 haben den Vorstoß des Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgegriffen, Online-Sprechstunden langfristig zu etablieren und Gesundheits-Apps auf Rezept verschreiben zu lassen.
Zwei Punkte, die prominent im „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ aufgeführt sind, das der Gesundheitsminister in dieser Woche vom Bundeskabinett hat abnicken lassen.
Sollte vor dem Wochenende noch Interesse bestehen: Den 90-seitigen Entwurf des Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) könnt ihr euch als PDF zu Gemüte führen.
Unter anderem ist vorgesehen, dass Patienten Gesundheits-Apps schneller nutzen können sollen:
Viele Patienten nutzen schon jetzt Gesundheits-Apps, die sie zum Beispiel dabei unterstützen, ihre Arzneimittel regelmäßig einzunehmen oder ihre Blutzuckerwerte zu dokumentieren. Künftig können sie solche Apps von ihrem Arzt verschreiben lassen. Die Kosten dafür zahlt die gesetzliche Krankenversicherung. Damit das möglichst unbürokratisch möglich ist, wird der Zugang für die Hersteller erleichtert: Nachdem die App vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität geprüft wurde, wird sie ein Jahr lang vorläufig von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet. In dieser Zeit muss der Hersteller beim BfArM nachweisen, dass seine App die Versorgung der Patienten verbessert. Wie viel Geld der Hersteller erhält, verhandelt er dann selbst mit dem GKV-Spitzenverband.
In Anbetracht des bevorstehenden Wochenendes verzichten wir auf den Abdruck unserer Einschätzung der Sinnhaftigkeit – macht das politische Parkett hier doch einen ganz besonders rutschigen Eindruck.
Den Verweis auf ähnlich ambitionierte Projekte, wie etwa die digitale Gesundheitsakte Vivy, die im vergangenen Herbst mit Vollgas gegen die Wand gefahren wurde, wollen wir allerdings nicht vergessen.
Im Anschluss haben wir euch sowohl Spahns Plädoyer für das Digitale-Versorgung-Gesetz als auch das Interview im Morgenmagazin und die grobe Berücksichtigung des Entwurfes von tagesschau24 eingebettet.
Habt ihr die 10 Minuten überstanden, dann beglückwünschen wir euch bereits jetzt zur halbwegs qualifizierten Meinung, die sich dann eingestellt haben dürfte.