Signifikantes Risiko für Jugendliche
US-Gesundheitsministerium warnt erstmals vor Social-Media
Was nahezu alle sozialen Netzwerk gemeinsam haben, sind die Privatisierung von Gewinnen und die Vergesellschaftung von Problemen, die durch die kontinuierlichen Experimente mit der Nutzerbasis entstehen.
Problematische Folgen werden vergesellschaftet
Grob vereinfacht feilen Facebook, Twitter und Co. durchgängig an süchtig machenden Algorithmen, nutzen die schnelle Verbreitung von hochemotionalen Inhalten, um Anwender länger vor die Bildschirme zu zerren und begünstigen die systematische Verbreitung von Falschinformationen. Wird dabei ein Gewinn erwirtschaftet, freuen sich die Anleger.
Führt das andauernde Hochkochen der Nutzerbasis jedoch zu negativen Begleiterscheinungen, werden diese schlicht an die Gesellschaft ausgelagert, die sich dann ihrerseits mit depressiven Jugendlichen, bildschirmsüchtigen Kindern, immer extremeren politischen Strömungen und weit verbreiteten Falschinformationen auseinandersetzen muss.
Gesundheitswarnung im PDF-Format
In einem neuen Bericht (PDF-Download) warnt der oberste Inspekteur des amerikanischen Gesundheitswesens, der dem US-Gesundheitsministerium unterstellte Surgeon General of the United States jetzt erstmals vor den gesundheitlichen Folgen des andauernden Social-Media-Konsums in der Nutzergruppe der 10 bis 19-jährigen.
Hier ist die Nutzung entsprechender Angebote nicht nur besonders stark verbreitet, sondern kann in den prägenden Entwicklungsjahren auch den größten Schaden anrichten.
Mit dem 25-seitigen PDF „Social Media and Youth Mental Health“ hat der oberste Gesundheitsaufseher jetzt ein so genanntes Surgeon General Advisory ausgegeben, eine Hinweismeldung, die für gewöhnlich dringenden Problem der öffentlichen Gesundheit vorbehalten ist, mit der sich die Bevölkerung konfrontiert sieht.
- PDF-Download: Social Media and Youth Mental Health
Damit warnt das US-Gesundheitsministerium erstmals eindringlich vor der Nutzung von Social-Media.
Unter anderem geht der Bericht dabei auf die Sogwirkung entsprechender Angebote ein. Obgleich viele Social-Media-Dienste erst ab dem 13. Lebensjahr genutzt werden können, würden fast 40 Prozent der Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren entsprechende Konten führen.
Zudem geben bis zu 95 Prozent der Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren an, mindestens eine Social-Media-Plattform zu nutzen. Fast ein Drittel räumt ein, diese „fast ständig“ zu nutzen.