Telekom will Verbindungsdaten künftig zur Verkehrssteuerung auswerten
Die Telekom will die Mobilfunk-Metadaten ihrer Bestandskunden zukünftig detailliert auswerten und zur Datenanreicherung von Verkehrssteuer-System einsetzen. Dies hat der Bonner Netzbetreiber heute auf der CeBIT angekündigt und bereitet sich auf eine umfangreiche Echtzeitanalyse der anfallenden Daten vor.
Zwar sollen die Daten anonym ausgewertet und die persönlichen Informationen der Kunden nicht berücksichtigt werden, grundsätzlich will der Mobilfunkanbieter aber alle anfallenden Signalisierungsdaten einer umfangreichen Echtzeit-Analyse unterziehen und so den Fluss von Verkehrsströmen erfassen.
Die Deutsche Telekom sieht Chancen darin, durch die Analyse von anonymisierten und aggregierten Kundendaten Erkenntnisse zu gewinnen, die für neue Anwendungen und Lösungen genutzt werden können – zum Beispiel, um Verkehrsflüsse besser zu verstehen und so Staus zu vermeiden oder den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern.
Sollten sich eure Augenbrauen beim Lesen dieser Ansage bewegt haben, dann sichert euch schon mal die Webseite telekom.de/opt-out in den eigenen Lesezeichen. Bis zum 1. Juni will die Telekom hier ein Opt-Out-Formular anbieten, mit dessen Hilfe ihr immerhin der Auswertung von Geschlecht, Altersgruppe und Postleitzahl widersprechen könnt.
Über die rechtlichen Verpflichtungen zum Datenschutz und zur Datensicherheit hinaus wird die Telekom ihren Kunden als zusätzliche, freiwillige Leistung anbieten, der Verwendung der vollständig anonymisierten Daten über diese Webseite zu widersprechen.
Nach Angaben des Teltarif-Reporters Hans-Georg Kluge hat die Telekom zudem versprochen, die Auswertung einzelner Geräte alle 90 Minuten zu unterbrechen um so keine vollständigen Bewegungsprofile zu erstellen.
Der Bonner Netzbetreiber steht mit seinen Verkehrsauswertungen nicht allein da. Sowohl Google als auch Vodafone setzen bereits länger auf die Analyse von Mobilgeräte-Daten um Verkehrsflüsse zu berechnen.