Speedport-Schwachstelle verantwortlich
Telekom-Probleme: Gratis-LTE-Flat für betroffene Kunden [UPDATE]
Auf Informationen zu den Hintergründen für die seit gestern anhaltenden Verbindungsprobleme von Telekom-Kunden dürfen wir mit Spannung warten. Es scheint mittlerweile sicher, dass die Ausfälle mit einem Hacker-Angriff in Zusammenhang stehen, zeitweise waren nach Angaben der Telekom rund 900.000 Kunden betroffen. Mittlerweile sollten sich die Lage aber wieder normalisiert haben, die Telekom berichtet von einer deutlichen Verbesserung der Situation.
Betroffene Kunden, die auch über einen Mobilfunkvertrag bei der Telekom verfügen, können über pass.telekom.de kostenlos einen Day-Flat „unlimited“ Pass freischalten, um beispielsweise einen persönlichen HotSpot als Ersatzverbindung bereitzustellen.
Wer kein Mobilfunk-Kunde bei der Telekom ist, soll dem Unternehmen zufolge im nächsten Telekom-Shop Hilfe erhalten.
Hintergrund der Probleme scheint eine Online-Attacke, die eine Schwachstelle in den Speedport-Routern der Telekom ausnutzt. Die Angriffe nehmen Sicherheitsforschern zufolge seit Tagen massiv zu und könnten in der Folge auch andere Provider rund um den Globus treffen. Eine Rolle spielt dabei offenbar eine Sicherheitslücke, unter dem Namen „Misfortune Cookie“ schon seit mehreren Jahren bekannt ist.
Die Telekom hält sich mit detaillierten Informationen noch zurück, hat mittlerweile aber zumindest für das Speedport-Modell W 921V die neue Firmware-Version 1.41.000 veröffentlicht.
UPDATE: BSI Spricht von weltweitem Hacker-Angriff
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stuft die Angelegenheit mittlerweile offiziell als „Cyber-Angriff“ ein und steht eigenen Aussagen zufolge in ständigem Austausch mit der Telekom, um den Vorfall zu analysieren.
Das BSI ordnet diesen Ausfall einem weltweiten Angriff auf ausgewählte Fernverwaltungsports von DSL-Routern zu. Dieser erfolgte, um die angegriffenen Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Diese Angriffe wurden auch in dem vom BSI geschützten Regierungsnetz registriert, in dem sie aber auf Grund funktionierender Schutzmaßnahmen folgenlos blieben. Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum koordiniert derzeit unter Federführung des BSI die Reaktion der Bundesbehörden.