Server einfach abgeschaltet
Smarthome-Pleite: Insteon lässt seine Nutzer im Dunklen stehen
Insteon ist ein vorrangig in den USA bekannter und seit mehr als 15 Jahren aktiver Smarthome-Anbieter. Wie es scheint, hat das Unternehmen seine Betrieb nun ohne jede Vorwarnung eingestellt. Die verantwortlichen Manager einschließlich des Unternehmenschefs Rob Lilleness reagieren nicht auf Anfragen und haben teils sogar die Tätigkeit bei Insteon von ihren Profilen bei Netzwerken wie LinkedIn entfernt oder diese komplett gelöscht.
Die Nutzer von Insteon-Produkten treffen die gleichermaßen überraschenden wie bislang ungeklärten Vorgänge mit voller Breitseite. Zwar zeigt sie Systemstatus-Anzeige des Unternehmens an, dass alle Dienste korrekt funktionieren, Erfahrungsberichte im Netz sprechen jedoch eine andere Sprache, so sehen sich die Insteon-Kunden in großer Zahl mit nicht funktionierenden Steuerungen konfrontiert. Und während die Webseite von Insteon noch läuft, sind auch andere Dienste wie das in diesem Moment für Kunden mehr als wichtige Support-Forum des Herstellers offline.
Alles deutet darauf hin, dass sich die Verantwortlichen mehr oder weniger abgesprochen aus dem Staub gemacht und beim gehen gleich noch die wichtigsten Lichtschalter ausgeknipst haben. Letzteres bekommen im wahrsten Sinne des Wortes auch die Insteon-Kunden zu spüren, deren Smarthome-Steuerungen in der Folge teils komplett ausgefallen sind.
Home Assistant & Co. als Notlösung
Berichten aus den USA zufolge besteht zumindest die Hoffnung, dass sich existierende Insteon-Systeme an offene Lösungen wie Home Assistant, OpenHab oder Homebridge anknüpfen und auf diese Weise fortführen lassen. Unter keinen Umständen sollen betroffene Nutzer daher ihre Geräte zurücksetzen, da sich die Integration sonst unter Umständen nicht konfigurieren lässt. Home Assistant hat seine Hilfedokumente bereits an die aktuelle Situation angepasst und um den Warnhinweis ergänzt, dass Insteon seine Cloud-Dienste im April 2022 eingestellt hat.
Die Vorgänge machen die negativen Aspekte von Smarthome-Komponenten, die auf laufenden Cloud-Dienste angewiesen sind, mehr als deutlich. Weitere Informationen zu den Hintergründen erwarten wir im Laufe der kommenden Tage.