Kleine Soundbar über HDMI
Roku Streambar ausprobiert: Streaming-Empfänger mit AirPlay und HomeKit
Roku bietet seine Streaming-Hardware seit wenigen Woche auch offiziell in Deutschland an. Neben günstigen Streaming-Adaptern und Sticks hat der Hersteller mit der Roku Streambar auch eine vergleichsweise günstige Kombination aus Streaming-Empfänger und Soundbar im Programm, die zudem AirPlay 2 und HomeKit unterstützt. Wir haben die Roku Streambar ausprobiert.
Mit ihrer Größe von 36 x 12 x 6 Zentimetern kann man die Streambar von Roku eher als soliden Lautsprecher denn als klassische Soundbar bezeichnen. Im Inneren der Streambar hat Roku vier 48-mm-Treiber versteckt, die für leistungsfähige Audioausgabe und ausgewogenen Klang sorgen. Ihr dürft natürlich keine Megabässe erwarten, doch erfüllt das Audiosystem durchaus seinen Zweck wenn es darum geht, den Klang gewöhnlicher TV-Geräte aufzuwerten. Neben der Standardeinstellung lässt sich der Klang noch mithilfe von Audio-Modi wie „Bass reduzieren“, „Bassanhebung“ oder „Bass aus“ oder etwa einen gedämpften Nachtmodus anpassen.
Gibt über ARC auch TV-Ton aus
Voraussetzung für die Verwendung der Roku Streambar ist ein HDMI-Anschluss ab Version 2.0a mit Audio-Return-Kanal (ARC). Auf diesem Weg verbunden, läuft die komplette Audioausgabe des TV-Geräts über die Streambar. Alternativ steht ein optischer Audioeingang am Gerät zur Verfügung. Es ist in jedem Fall wichtig, vor dem Kauf zu überprüfen, ob euer Fernseher eine der beiden Anschlussmöglichkeiten unterstützt – ansonsten lässt sich die Streambar nicht verwenden.
Die benötigten Anschlusskabel sind im Lieferumfang enthalten, ebenso die Roku-Sprachfernbedienung. Hier handelt es sich um die bessere Variante der Standard-Fernbedienung von Roku mit einer Option zur Sprachsteuerung. Die seitlich angebrachten Lautstärketasten sind vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Im unteren Bereich finden sich vier Tasten zum Direktstart von Netflix, Spotify, Apple TV+ und – warum auch immer – Rakuten TV.
Bedienung und Konfiguration auch über die Roku-App
Als praktische Ergänzung erweist sich hier die Roku-App, mit deren Hilfe sich das System ebenfalls in vollem Umfang bedienen und konfigurieren lässt. Als besonderes Feature ist hier die Option „Privates Hören“ zu erwähnen, mit deren Hilfe man die Audioausgabe auf mit dem iPhone verbundene Kopfhörer legen kann.
Für den Betrieb der Streambar und der App ist ein kostenlose Benutzerkonto bei Roku erforderlich. Wie gesagt, fungiert die Roku Streambar zwar auch als Standardlautsprecher für die Audioausgabe des Fernseher oder als klassischer AirPlay-Lautsprecher, grundsätzlich haben wir hier aber auch einen Streaming-Empfänger auf dem Tisch, der sich als Konkurrenz zu Produkten wie Fire TV oder Apple TV positioniert. Roku hat seinem Betriebssystem dafür nun auch eine deutsche Benutzeroberfläche verpasst.
Roku-Betriebssystem könnte attraktiver sein
Die Startseite des Roku-Systems lässt sich in Abhängigkeit von den persönlichen Gewohnheiten und vor allem natürlich auch den genutzten Videodiensten entsprechend konfigurieren. Ihr habt hier die Möglichkeit, sogenannte Channels zu platzieren, die sich in der Folge über die Fernbedienung oder auch per Sprachsteuerung starten lassen. Die grafische Oberfläche ist dabei eher schlicht, auch könnten die Kacheln der einzelnen Dienste für unseren Geschmack etwas kleiner sein, um eine Auswahl mit weniger Scrollen zu ermöglichen. Als Alternative leistet die Sprachtaste auf der Fernbedienung gute Dienste.
Neben den großen Videodiensten finden sich hier unter anderem auch die Apps zahlreicher Sender-Mediatheken oder Spartenkanäle wie etwa DAZN. Der Musikbereich ist für unseren Geschmack etwas zu dünn gesät, hier lässt sich neben verschiedenen Internetradios Spotify als einzig bekannter Musikdienst anwählen. Zusätzlich stehen diverse, meist internationale Videoangebote aus Bereichen wie Essen & Trinken oder Lifestyle zur Wahl. Die von uns getesteten Standarddienste haben alle zuverlässig funktioniert.
Qualitativ kann die Benutzeroberfläche von Roku nicht mit Apple TV mithalten, präsentiert sich aber zumindest komfortabler und flexibler als die integrierten Lösungen auf vielen Smart-TV-Geräten. In Sachen Bildschirmauflösung könnte Roku hier allerdings nachlegen, es mag auf hohem Niveau gemeckert sein, doch wirkt das Bild der Benutzeroberfläche auf großen Geräten etwas pixelig. Wohlgemerkt sind die darüber gestreamten Inhalte hier nicht eingeschränkt, die Streambar unterstützt die Wiedergabe von HD-, 4K- und HDR-Inhalten.
Standard-TV-Lautsprecher aufgewertet
Bei uns hat die Roku Streambar als Empfänger für Videodienste und TV-Lautsprecher Verwendung gefunden und damit verbunden die Klangqualität beim Fernsehen merklich verbessert. Das verbundene Panasonic-Gerät war zwar keineswegs billig, dessen nach hinten (eigentlich zur Wand) gerichtete Audioausgabe ließ vor allem aufgrund der Tatsache, dass der Fernseher im Winkel von der Wand absteht, zu wünschen übrig. Wenngleich die Streambar sicher nicht mit einer hochwertigen Soundbar vergleichbar ist, macht sich das Gerät sowohl beim klassischen Fernsehen als auch beim Streamen ausgesprochen positiv bemerkbar.
Die Steuerung über die mitgelieferte Fernbedienung ist dabei einfach und Intuitiv, damit verbunden vereinfacht die Funktion zur Sprachsteuerung oder auch die Roku-App zahlreiche Aktionen.
AirPlay und HomeKit-Integration
Ergänzend zu den genannten TV-Funktionen hat man mit der Roku Streambar auch einen soliden AirPlay-Lautsprecher im Haus – beides zu einem Preis, für den man bei Apple noch nicht mal ein Apple TV bekommt. Die Roku-Streambar wird im heimischen WLAN als Ziel für AirPlay-Inhalte angeboten und erlaubt gleichermaßen das Streaming von Videos wie auch die drahtlose Musikwiedergabe. Schickt man beispielsweise Inhalte von Apple Music auf die Soundbar, so werden auf dem verbundenen TV-Gerät die entsprechenden Covergrafiken angezeigt. Die erreichbare Lautstärke genügt dabei voll und ganz auch für kleinere Hausparties.
Über die Einstellungen lässt sich die Roku Streambar auch vollständig in HomeKit einbinden. Der Einrichtungscode wird dann auf dem Bildschirm eingeblendet und ihr findet die Streambar anschließend wie einen Fernseher in der Home-App eingeblendet. Hier stehen dann zwar keine erweiterten Bedienmöglichkeiten zur Verfügung, doch ihr könnt die Streambar mitsamt dem angeschlossenen Fernseher dann auch über die Home-App oder Siri ein- und ausschalten oder auch in Automationen einbinden.
Preis und Verfügbarkeit
Die Roku Streambar ist in Deutschland bei Versandhändlern wie Amazon oder MediaMarkt erhältlich. Die Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 149,99 Euro.