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Selbstständig, selbstwaschend, selbstentleerend

Roborock Q Revo im Test: Eine neue Saugroboter-Klasse

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Wir haben das neue Q-Revo-Modell des Saugroboter-Anbieters Roborock in den vergangenen Wochen im Dauereinsatz genutzt und fragen uns, warum Roborock allein in der Kategorie der Saug-Wisch-Roboter noch neun Konkurrenzmodelle anbietet. Mit dem Roborock Q Revo wären wohl 99 Prozent aller Haushalte mehr als ausreichend bedient, zufrieden und nicht überfordert.

Roborock Q Revo

Neue Mittelklasse mit Absaug-, Reinigungs- und Wasserstation

Ein sehr breites Produkt-Portfolio

Bevor wir uns den Details des Roborock Q Revo widmen, lasst uns gemeinsam einen Blick auf das aktuelle Line-Up des unserer Meinung nach besten Saugroboter-Anbieters am Markt werfen. Dabei blenden wir bewusst die Handstaubsauger und die wenigen Modelle aus, die Roborock noch ohne Absaug- beziehungsweise Basisstation verkauft und konzentrieren uns ausschließlich auf die All-in-One-Roboter. Hier konkurrieren derzeit acht Modelle miteinander. Einige, wie der Roborock Q7+, setzen dabei lediglich auf die automatische Staubentleerung, andere kümmern sich auch um das Waschen der Wischlappen und das Vorhalten von Frischwasser.

Je nach Leistungsumfang reichen die Preise dabei von circa 400 bis hin zu 1500 Euro. Ein breites Feld also, auf dem Roborock Mitte Juli nun auch noch den Roborock Q Revo mit einem Verkaufspreis von 849 Euro platziert hat.

Saugroboter Roborock

Das Roborock-Portfolio wird langsam unübersichtlich

Jetzt mit rotierenden Wischmopps

Der jüngste All-in-One Saugroboter des Anbieters ist der erste, der auf zwei rotierende Wischmopps setzt und damit offenbar die Abkehr von dem seit mehreren Jahren verbauten VibraRise-System einleitet. Während Roborock bislang auf einen feuchten Lappen mit aktiven Wischbewegungen setzte, die sich bis zu 3.000 mal pro Minute quer zur Fahrbahn der Saugroboter bewegten, setz der Q Revo nun auf zwei runde Wischmopps, die während der Fahrt über Teppichböden angehoben werden können und mit aktivem Anpressdruck für gleichmäßigere und intensivere Feuchtreinigungsergebnisse sorgen sollen.

Zudem lassen sich die Wischmopps in der neuen Basisstation des Q Revo offenbar auch deutlich besser reinigen und trocknen als die Lappen des VibraRise-Systems. Hinzu kommt, dass die für die Moppreinigung zuständigen Bereiche der Basisstation modular gefertigt sind. Der Kunststoff-Bereich, in dem die Wischmopps gereinigt werden, lässt sich einfach entnehmen und unter der Dusche abspülen. Dies ist bei den Basisstationen mit VibraRise-Technologie leider nicht möglich.

Unterseite Q Revo

Wischmopps vs. VibraRise: Der Q Revo und der S7 von unten

Roborock Q Revo: Nur noch Bewährtes

Im Vergleich mit der aktuellen S8- und der immer noch erhältlichen S7-Serie hat Roborock bei dem Q Revo auf mehrere High-End-Funktionen wie etwa das automatische Anheben der Staubbürste oder auch die Video-Chat-Funktion bzw. überhaupt die aktiven Kamerafahrten durch die Wohnung verzichtet. Stattdessen besinnt sich der Anbieter in seinem neuesten Modell auf das Wesentliche: Der Q Revo ist dafür ausgelegt, auch unaufgeräumte Wohnung komplett selbstständig von Staub zu befreien und feucht zu reinigen, ohne technikverrückte Anwender dabei mit unnützen Spielereien beeindrucken zu wollen.

So tritt auch der eigentliche Saugroboter selbet mit einem gewissen Understatement auf, besitzt nur noch zwei Funktionstasten, einen unsichtbaren Wassertank im Geräte-Inneren und einen Staubtank, der bereits ab Werk für die Nutzung mit der Absaugtstation vorbereitet wurde. Bei älteren Roborock-Modellen musste man hier noch selbst Hand anlegen und Belüftungsklappen öffnen, beim Q Revo muss man sich um solche Betriebsdetails keinen Kopf mehr machen. Nach der Erstinstallation legt der Roboter sofort los.

Basis Station Q Revo 2000

Wenig Teile, schnell aufgebaut: Die Q Revo Basisstation

Anschließen, einsetzen, loslegen

Roborocks Q Revo ist nicht nur in Sachen Funktionsumfang und Optik bewusst zurückhaltend, auch die erste Inbetriebnahme beziehungsweise das so genannte Onboarding ist inzwischen so hoch optimiert und reibungslos, dass die Bestellung eines neuen Gerätes direkt in das Haus der Großeltern völlig problemlos vonstatten gehen sollte – vor noch gut drei Jahren war daran noch nicht zu denken. Die Erstinbetriebnahmen gestalteten sich damals noch zu ruckelig, setzten Englischkenntnisse und eine gewisse Versiertheit voraus.

Ganz anders beim Q Revo: Nach dem Öffnen der Umverpackung wird man direkt von einer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung begrüßt, scannt einen QR-Code, füllt klares Wasser in den Frischwasserbehälter der Basisstation und wartet die erste Ladung ab.

Quick Start Q Revo Scaled

Der Schnellstart-Guide begrüßt frisch gebackene Besitzer

App und Schnellstart-Anleitung führen dabei souverän durch die Inbetriebnahme, die beim Q-Revo in maximal 15 Minuten abgeschlossen ist. Auch die erste Erkundungsfahrt durch die eigenen vier Wände geht sehr zügig und flüsterleise von statten. Alle Türen auf, die Kartenerstellung auswählen und kurz warten, bis der Saugroboter einmal in alle offenen Räume geschaut hat, um in Windeseile einen Grundriss der Wohnung zu erstellen. Dies ist übrigens über bis zu vier Stockwerke möglich.

Ist der Grundriss im Kasten, lassen sich die verlegten Bodenbeläge konfigurieren. Hier können Anwender Räume mit Fliesen oder auch die Verlege-Richtung von Parkett kennzeichnen, um den Q Revo dazu zu bringen, stets mit dem Stoß zu wischen.

Planmäßige Reinigungseinsätze lassen sich programmieren

Anschließend kann der Q Revo regelmäßig auf Streife geschickt werden oder, dies ist unsere bevorzugte Art, im Raummodus durch ausgewählte Räume fahren, um die Wohnung so nach und nach zu reinigen und dort wo man sich gerade aufhält, nicht zu stören.

Q Revo App Scaled

Die Roborock-App: Bewährt und komplett deutschsprachig

Hier bietet der Q Revo die von Roborock bekannten Konfigurationsoptionen, gestattet etwa die Anpassung der Saug-Intensität und die Justierung der abzugebenden Feuchtigkeit. Zudem kann festgelegt werden, in welchen Intervallen die Wischmopps in der Basisstation ausgewaschen werden sollen oder auch, ob dies immer auch vor dem Wechsel in das nächste Zimmer erfolgen soll.

Am Ende seiner Reinigungsfahrt entleert der Q Revo dann seinen Staubbehälter selbstständig in der Basisstation (hier kommen 2,7 Liter große Einmal-Beutel zum Einsatz, die je nach Staubaufkommen etwa alle zwei Monate getauscht werden müssen), wäscht die Wischmopps noch mal ordentlich aus und wirft anschließend einen Warmluftföhn an, der diese hörbar, aber nicht zu laut bis zu drei Stunden lang trocken pustet.

Q Revo App Konfig Scaled

Die Roborock-App: Mit vielen Detail-Konfigurationen

Deutlich dezenteres Design

Der Warmluftföhn ist bequem, aber nichts für uns. Wir gehören eher zu den Anwendern, die die per Klettband befestigten Textilreinigungsaufsätze nach beendigter Reinigung vom Sauger abziehen und in die Waschmaschine werfen. Die Selbstreinigungsfunktion ist für Anwender, die den Q Revo vorwiegend während der eigenen Abwesenheit im Haushalt nutzen und die nassen Waschlappen nicht mehrere Stunden vor sich hin gammeln lassen möchten, sondern diese bei der Rückkehr in die eigenen vier Wänden wieder trocken und sauber vorfinden möchten.

Die Basisstation gefällt uns hingegen sehr gut und deutlich besser als etwa die Dockingstation des Roborock S8 Ultra, die im direkten Vergleich eher wie das Bauteil aus dem Maschinenraum eines von H.R. Giger
gezeichneten Kraftwerkes wirkt. Die längliche, zurückhaltende Form der Dockingstation des Q Revo verschwindet im Wohnzimmer deutlich besser im Hintergrund und ist unserer Meinung nach eindeutig vorzeigbarer.

Das Hersteller-Video des Q Revo

Eine ausgesprochene Kaufempfehlung

Was uns zum Fazit kommen lässt: Der Q Revo markiert eine Zäsur in der bisherigen Höher-Schneller-Weiter-Strategie von Roborock. Das Produkt wirkt, als hätten sich die verantwortlichen Ingenieure eine Pause gegönnt, tief durchgeatmet und sich gefragt welche Innovationen der letzten Jahre wirklich gut funktioniert haben und welche der vorhandenen Features auch wirklich genutzt werden. Die Antworten auf diese Fragen geben die technischen Eckdaten des Q Revo.

Der neue Roboter löst das von der gesamten Branche seit Jahren ausgegebene Versprechen einer vollautonomen Haushaltshilfe ganz pragmatisch ein. Der Q Revo ist vollfunktional, vollautonom, weitgehend wartungsfreie, gut aussehend und von einfach zu bedienen. Statt neue Experimente zu implementieren, haben die Entwickler Wert darauf gelegt, die Nutzung des Q Revo so komfortabel wie möglich zu gestalten und verabschieden sich auch von den teils schmerzhaften Preisempfehlungen.

Specs Q Revo 2000

Funktionsumfang: Beim Q Revo kommt vor allem Bewährtes zum Einsatz

Der Q Revo sitzt mit seinem Verkaufspreis von 799 Euro genau im Mittelfeld, lässt aber dennoch keine Wünsche mehr offen. Die schlanke Basisstation kümmert sich um Staub, Frisch und Schmutzwasser, beansprucht wenig Platz für sich, ist einfach zu bedienen und liefert Reinigungsergebnisse, an denen wir nichts zu kritisieren haben.

Mit dem Start des Q Revo könnte Roborock die restlichen Saugroboter des Line-Ups aus dem eigenen Portfolio streichen – zumindest die teureren Modelle. Der Q Revo ist ein Alleskönner, mit dem die gesamte Familie den Großeltern eine Freude machen kann, ohne diese zu überfordern oder Erwartungen zu enttäuschen. Ein ausgesprochene Kaufempfehlung.

Produkthinweis
roborock Q Revo Saug- & Wischroboter mit Absaugstation (Saugleistung 5500Pa, 180min Akkulaufzeit, 350ml Staub- / 80ml... 849 EUR

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19. Aug 2023 um 09:20 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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