Angreifer erbeuten persönliche Daten
Revolut gesteht Hack ein: Wohl auch deutschsprachige Kunden betroffen
Die App-Bank Revolut war zu Beginn dieses Monats Ziel einer Cyber-Attacke. Mittlerweile hat ein Sprecher der Bank bestätigt, dass Unbefugte vorübergehend Zugriff auf Kundendaten hatten.
In einer dem Magazin TechCrunch übermittelten Stellungnahme betont Revolut allerdings, dass von dem Vorfall nur ein sehr kleiner Teil des Kundenstamms betroffen sei und wirft die Zahl von 0,16 Prozent in den Raum. Man habe den Vorfall am Abend des 11. September bemerkt und die Schwachstelle am darauffolgenden Morgen schließen können.
50.000 Geschädigte gemeldet
Revolut hat seine Zentrale in Litauen, dementsprechend wurde der Vorfall dort auch offiziell bei den Behörden gemeldet. Den in diesem Zusammenhang gemachten Angaben zufolge waren insgesamt 50.150 Kunden der Bank betroffen, 20.687 davon im europäischen Wirtschaftsraum. Ob und in welchem Umfang hier auch deutsche Kunden der App-Bank betroffen sind, ist nicht bekannt.
Die Bank weigert sich TechCrunch zufolge, detailliert darauf einzugehen, welche Kundendaten betroffen sind. In der Stellungnahme wurde lediglich mitgeteilt, dass nicht auf Guthaben zugegriffen wurde und auch nichts entwendet wurde. Auch wären alle betroffenen Nutzer per E-Mail über den Vorfall unterrichtet worden. Inwieweit die Angreifer auf interne Anwendungen der Bank Zugriff hatten, ist offen.
Bild: Bleeping Computer
Es stimmt in jedem Fall bedenklich, dass Nutzer der Bank laut einem weiteren Bericht im offiziellen Chat von Revolut mit unflätigen Bemerkungen konfrontiert wurden. Einer der Screenshots stammt dabei von einem iPhone mit einem deutschen Betriebssystem, was zumindest darauf hindeutet, das auch deutschsprachige Kunden betroffen waren.
Betroffene Kunden angemailt
In der an die Kunden ausgesandten E-Mail ist die Rede davon, dass nicht auf Kreditkarten-Details, PINs oder Passwörter zugegriffen wurde. Allerdings seien die Angreifer zum Teil in den Besitz von Zahlungsdaten, Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern gekommen.
Die Tatsache, dass die genannten Daten von den betroffenen Revolut-Kunden im Umlauf sind, lässt befürchten, dass daraus gezielte Phishing-Angriffe gegen diese resultieren. Bereits in der Vergangenheit haben Kriminelle immer wieder versucht, mithilfe Social Engineering über Telefon- oder E-Mail-Kontakte aus solchen Informationen Gewinn zu schlagen. Dementsprechend sollen Revolut-Kunden bei entsprechenden Kontaktversuchen besondere Vorsicht walten lassen.