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Plugin schaltet AMP webweit ab

Overamped für iOS 15: Safari-Erweiterung überspringt AMP-Seiten

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35 Kommentare 35

Kurzer Reinholer, für alle Mitleser denen das Akronym AMP erst mal keine direkten Assoziationen auf den Schirm ruft: Mit AMP kürzt der Suchmaschinen-Anbieter Google die Bezeichnung „Accelerated Mobile Pages“ (auf Deutsch etwa „beschleunigte Mobilseiten“) ab und meint damit einen eigenen Standard, der in den vergangenen Jahren aggressiv beworben wurde.

Overamped

Der Standard greift auf eine kleine Teilmenge der Web-Funktionen zu, die sich mit HTML, CSS und Javascript umsetzen lassen und will damit vorgeblich ein Ziel erreichen: Webseiten sollen auf Mobilgeräten schneller aufgebaut werden.

Um AMP schnellstmöglich durchzusetzen, lockt Google seit dem Start mit einer erhöhten Sichtbarkeit. Webseiten, die von Google auf den oberen Positionen der Suchresultate gelistet werden wollen, müssen seit 2015 neben der eigenen Mobilseite auch eine AMP-Seite anbieten, die Googles Vorgaben entspricht.

Alle Inhalte kamen plötzlich von Google

Was hier von Anfang an in der Kritik stand: Google sicherte die so vorbereiteten AMP-Seiten auf den eigenen Servern und ließ Anwender gar nicht mehr aus der Google-Suche ausbrechen.

Ohne Overamped 1400

Sieht aus wie der SPIEGEL, kommt aber von Google

Suchten Anwender etwa nach „Laschet“ und wollten den ersten Suchtreffer vom SPIEGEL lesen, leitete Google nicht mehr auf die SPIEGEL-Server weiter, sondern lieferte den Artikel einfach selbst von eigenen Caching-Servern aus. Ein Eingriff der ebenfalls die Ladegeschwindigkeit verbessern sollte, plötzlich aber dafür sorgte, dass zahlreiche Inhalte ausschließlich von Google ausgeliefert wurden.

Auf ifun.de haben wir uns stets gegen die AMP-Optimierung unserer Seiten gesträubt, mit dem neuen Safari-Plugin Overamped lässt sich die AMP-Anzeige (die Google mit dem kleinen Blitz-Symbol in seinen Suchergebnissen symbolisiert) nun auch webweit abschalten.

Overamped schaltet AMP webweit ab

Aktuell als TestFlight-Download für die Beta von iOS 15 verfügbar, sorgt Overamped dafür, dass Google-Suchtreffer die auf AMP-Seiten verweisen, diese nicht laden, sondern den Besucher weiter zum Originalinhalt laden. Statt auf der Google-gefälligen Version des SPIEGEL-Artikels, landet man so wieder auf dem richtigen SPIEGEL-Artikel der auf den vom SPIEGEL kontrollierten Servern liegt.

Mit Overamped 1400

Einmal aktiviert, lädt Overamped wieder die Originalseiten

Sobald iOS 15 final verfügbar ist, wird Overamped eines unserer ersten Safari-Plugins werden.

09. Jul 2021 um 08:10 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Sehr gut! Erinnert bitte nochmal daran, wenn es soweit ist. Ich hab’s bis dahin sonst wieder vergessen.

  • Danke für den Artikel. Hatte bis dahin noch nie davon gehört. Aber wenn man das so liest ist es wirklich erschreckend

  • Nutze DuckDuckGo und wenn die Webseite es unterstützt, automatisch die Reader-Ansicht von iOS. Google ist aus vielen Gründen bei mir schon vor Jahren gestorben.

  • Schön das Safari unter iOS 15 wieder Web Extensions unterstützt. Ich hoffe das noch einige gute Addons portiert werden. Am liebsten wäre mir allerdings echt nen vollwertiger Firefox mit seiner riesen Auswahl.

  • oder einfach auf alternative Suchmaschinen wie z.B. DuckDuckGo setzen, dann spart man sich den ganzen Aufwand

  • Hat der eigentliche Websitenbetreiber dann gar nichts mehr vom Traffic oder wie muss man sich das vorstellen?

  • Großartig!

    Im Zuge des Verschreckens der Werbefuzzis gleich ins iOS integrieren!

  • toller hinweis, danke!
    etwas eigenartig finde ich den hinweis, ich müsse erstmal mein OS updaten. mein OS ist aber aktuell…
    weiß jemand rat?

  • Mal ne doofe Frage aber: was ist so schlecht daran, dass die eigentliche Seite weniger Traffic zu bewerkstelligen hat? Die fehlende Auswertung die man dann bei Google erfragen muss? Ich verstehe das Problem nicht wirklich…

    • Stell dir vor du hast nen Laden mit nem Schaufenster, damit die Kunden zu dir kommen. Jetzt kommt aber Google nimmt sich dein Schaufenster und stellt es in den Google Campus. Ist zwar von dir gestaltet, bringt dir aber eigentlich nix mehr. Gut, Google gibt dir ein paar Cent für jeden Besucher der zu deinem Schaufenster bei Google kommt, das war es aber auch schon. Darüber hinaus verbietet dir Google dann auch noch bezahlte Werbung in dein Schaufenster zu stellen, nur ein Google Banner ist erlaubt. Ich denke du würdest dir irgendwann verarscht Vorkommen und irgendwann deinen Laden zu machen weil dir die paar Cent von Google nicht mehr ausreichen. Der Gewinner ist am Ende Google ….

    • Oft stimmt die Darstellung nicht mehr mit der Originalseite überein. Es kommt sogar vor, dass die AMP-Seite sogar einen anderen Text hat, weil diese anscheinend nicht aktualisiert wurde. Außerdem funktioniert innerhalb der AMP Seite das Weiterblättern oft nicht, teilweise fehlt der komplette Kommentarbereich.

      Auf jeden Fall ist es bedenklich, wenn ein anderer eine Nachrichtenseite darstellt, als der Verfasser selbst, da ist missbräuchlicher Verwendung Tür und Tor geöffnet. Das Argument „Traffic“ sollte heute nicht mehr gelten, die Zeiten wo viele nur ein GB hatten sind wohl hoffentlich endgültig vorbei.

  • AMP ist der größte Unsinn, das sage ich schon seit Tag 1!

    Ich habe mich damals beim Löschen von Cache und Cookies gewundert, warum die Suchergebnisse teils plötzlich so angezeigt werden, bis ich auf englischen Seiten herausgefunden habe, was dieses AMP ist.

    Selbst heute bemerke ich immer noch Formatierungsfehler oder Darstellungsfehler, wenn die Seiten so aufgerufen werden, interaktive Inhalte laden teils gar nicht, Formulare kann man sowieso knicken und ist meiner Meinung auch datenschutzrechtlich auch echt bedenklich..

    Aus kurzen Links werden plötzlich Links mit der doppelten Länge, wenn Leute nicht wissen, wie man die URL der ursprünglichen Seite kopiert (oben links ist ein „I“, dort kann man die eigentliche URL kopieren oder aufrufen, ohne AMP).

    Ich kenne keinen, der dieses AMP gut findet. Ein Bekannter meinte mal, dass die Seiten so schneller laden, das wars dann aber auch schon.

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