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Privat surfen mit Silos und Proxys

Neuer iPhone-Browser Psylo startet: Tabs mit eigenen IP-Adressen

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31 Kommentare 31

Die auf Datenschutz spezialisierte Entwicklergruppe Mysk, die im Laufe der vergangenen Jahre mehrfach auf ifun.de in Erscheinung getreten ist, hat ihren ersten eigenen Webbrowser für iOS und iPadOS veröffentlicht. Die neue App namens Psylo richtet sich an Nutzer, die sich gezielt vor Tracking und Online-Fingerprinting schützen möchten.

Psylo App

Der zentrale Ansatz: Jeder Browsertab läuft in einem eigenen isolierten Bereich, der unabhängig von anderen Tabs über eine eigene Speicherumgebung, eigene Cookies und sogar eine eigene IP-Adresse verfügt. Möglich wird dies durch die Anbindung an ein globales Proxy-Netzwerk, das Mysk selbst betreibt.

Die App wurde ursprünglich als Werkzeug für Progressive Web Apps (PWAs) konzipiert, entwickelte sich jedoch im Laufe der Beta-Phase zu einem vollständigen Browser. Die Grundlage für den Start war die Freigabe durch Apple, Psylo als Standardbrowser unter iOS nutzen zu dürfen. Dadurch stehen auch systemnahe Funktionen wie Passwortverwaltung und Passkey-Unterstützung zur Verfügung.

Psylo Silo 1

Mehr als ein VPN

Psylo will klassische VPN-Lösungen in Sachen Privatsphäre übertreffen. Während ein VPN in der Regel nur die IP-Adresse maskiert, setzt Psylo auf zusätzliche Techniken zur Erschwerung von Nutzererkennung. Dazu zählen unter anderem eine angepasste Zeitzone und Sprache pro Proxy-Verbindung sowie Maßnahmen zur Verhinderung von Fingerprinting.

Psylo Silo 2

Sogenannte Fingerprints entstehen durch die Kombination vieler technischer Merkmale wie Gerätetyp, Betriebssystem, Spracheinstellung und Fenstergröße. Durch gezielte Variationen will Psylo diese Signatur so „verschwommen“ wie möglich gestalten. In Tests gelang es dem Browser, selbst auf spezialisierten Tracking-Diensten keine wiedererkennbaren Profile zu erzeugen.

Abo ohne Benutzerkonto

Die Nutzung von Psylo ist nur im Rahmen eines kostenpflichtigen Abonnements möglich. Ein kostenloser Testzeitraum von drei Tagen wird angeboten, anschließend kostet der Zugriff auf den alternativen Browser 10 Euro pro Monat, beziehungsweise 100 Euro im Jahr.

Psylo Silo Settings

Interessant ist das Modell dahinter: Nutzer müssen kein Benutzerkonto anlegen. Die Autorisierung erfolgt allein über anonyme, zufällig generierte Kennungen, die mit einem gültigen In-App-Abonnement verknüpft sind. Persönliche Daten oder Aktivitäten sollen dabei nicht erfasst werden. Das Proxy-Netzwerk von Mysk umfasst derzeit über 40 Server weltweit und soll nach Bedarf erweitert werden.

Laden im App Store
‎Psylo: Private Browser & Proxy
‎Psylo: Private Browser & Proxy
Developer: Mysk Inc.
Price: Free+
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19. Juni 2025 um 18:20 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    31 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Und die Leute werden maulen, weil es Geld kostet und sich stattdessen lieber von Google tracken lassen. Ist ja umsonst.

      • Wer nutzt der noch Whstsapp wenn man datenschutzrechtlich kritisch eingestellt ist ?

    • Naja. Verständlich. Für einen Browser 100€ im Jahr? Also…. da bin ich eigentlich raus. Und ja… es gibt auch andere Möglichkeiten sich gegen Fingerprinting etc. zu schützen, die nicht 100€ im Jahr kosten. Ich würde dafür höchstens 3€ -4€ im Monat zahlen. Ich werde ihn dennoch mal testen

    • Korrigier mich: Aber so laufen alle meine Daten über den Proxy von Sylo. Sogar mit einer eindeutig zu identifizierenden IP. Also lege ich mein ganzes Vertrauen in Psylo. Einem Unternehmen, deren Internetauftritt aus 3 Seiten besteht, keine Adresse und Verantwortliche zu entnehmen sind und scheinbar in Kanada sitzen.

    • Eigentlich finde ich 100€ pro Jahr in der Tat zu teuer für die angebotene Leistung und wünsche mir, dass Safari hier zumindest ein bisschen nachbessert und nicht gerade google als Startseite verwenden würde.

    • Ob es besser ist sich von Mysk tracken zu lassen? Man muss hier ja auch extrem viel Vertrauen aufbringen, dass die alles richtig machen. Ein beliebiger VPN-Dienst zusammen mit einem beliebigen Browser kann letztendlich das selbe. Aber du hast mehr Optionen, mehr Flexibilität.

  • Liebe Freunde win 100er

    Ist echt heftig

    Ist das wirklich sinnvoll

  • Mir würde ja schon ein Browser auf dem iPhone iPad langen der die Cookie Banner wegnimmt. Der einzige den ich bisher gefunden habe ist brave, DuckDuckGo macht das auch nicht so richtig. Habt ihr noch alternative Ideen

  • Nutzt lieber iCloud Private Relay, günstiger und besser als VPNs

    • Ein VPN ist nicht sinnvoll für folgende Zwecke:

      Erreichen von Anonymität
      Schutz vor Hacking, Cyber-Bedrohungen und/oder Identitätsdiebstahl
      Verschleierung des GPS-Standorts (bspw. Mobilgerät)
      Passwörter schützen
      Verhindern, dass Microsoft, Google oder Facebook private Daten sammeln
      Verhinderung von unerwünschter Profilbildung/Tracking durch soziale Netzwerke, Suchmaschinen oder andere Dienstleister
      Vermeidung von Daten-Leaks, bei der Nutzung von Online-Diensten
      Ein vertrauenswürdiges VPN kann in folgenden Fällen nützlich sein:

      Verbesserung der Sicherheit in unsicheren/nicht vertrauenswürdigen öffentlichen Netzwerken (Cafés, Züge etc.) durch Prävention von Man-in-the-Middle-Angriffen
      Umgehung von Zensur oder geografischen Sperren (Geoblocking) von Websites und Inhalten
      Verschlüsselung der Kommunikation, damit der Internet- oder Mobilfunkanbieter die Online-Aktivitäten nicht überwachen oder aufzeichnen kann
      Verschlüsselung der DNS-Anfragen, damit der Internet- oder Mobilfunkbetreiber die besuchten Domains nicht protokollieren kann
      Verstecken/Maskieren der IP-Adresse vor den besuchten Websites und Servern
      Getunnelte Verbindung nach Hause und/oder zum Arbeitgeber, um auf Dienste zuzugreifen, die nicht direkt über das Internet erreichbar sind

    • iCloud Private Relay schützt nur deinen Safari-Traffic – deine IP wird verschleiert, aber du kannst keinen Standort frei wählen.
      VPN hingegen schützt deinen gesamten Internetverkehr, egal ob Safari, Apps oder Downloads.
      iCloud Private Relay ist eher ein Proxy Verfahren. Und nein: iCloud Private Relay ist nicht kostenlos. Du brauchst ein iCloud+ Abo ;-)

      • Fast richtig. Es schützt Safari und unverschlüsselte HTTP-Verbindungen aller Apps. Auf Apps, die HTTPS verwenden hat Privat Relay keine Auswirkungen. Die eigene IP wird hingegen wirklich nur bei der Nutzung von Safari maskiert.

  • Super Idee, jedoch dafür was es bietet zu teuer. Desktop Browser fehlt und ist preislich fast so teuer wie Proton Unlimited.

  • Bis auf die eigene IP-Adresse kann das jeder andere Browser auch, indem man private Tabs nutzt. Und dass bei der Verschleierung der IP-Adresse absolut alle Verbindungen über die Proxies des Anbieters laufen, sorgt dafür, dass dieser jede einzelne Aktion eines jeden Nutzers verfolgen kann. Da gehört also schon eine Menge Vertrauen dazu, sich darauf einzulassen.

    Mit einem VPN eines beliebigen Anbieters zusammen mit einem beliebigen Browser der Wahl erreicht man letztendlich das selbe, oder man nutzt Apples Anonymisierungs-Angebot. Ist dann sogar deutlich flexibler.

    • @Gruml: Auch in nicht-privaten Tabs haben alle Browser heutzutage „State Partitioning“ pro Domain: soll heißen wenn ich auch example.com surfe und dort eine Drittdomain ein Cookie setzt, wird das wenn ich zu example.net surfe nicht geschickt, selbst wenn dort dieselbe Drittdomain eine Ressource lädt. Nur weil die das hier Silos nennen und als neues Feature anpreisen, ändert sich imo nicht viel. Gut es ist Tab-basierte Isolation statt Domain-basiert und man hat die Proxys, sicherlich ein gutes Feature für manche. Aber ich sehe keine großen Vorteile für die Masse.

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