Zum Marktstart für 99 Euro
Liberty Air 2 Pro ausprobiert: 180 Euro günstiger als Apples In-Ears
Die von enormen Marketing-Anstrengungen begleitete Markteinführung der von Anker angebotenen AirPods Pro-Konkurrenten „Liberty Air 2 Pro“ liegt zwei Tage hinter uns. Inzwischen wurden die ersten Modelle auch in Deutschland ausgeliefert – wir nutzen den Donnerstag Vormittag jetzt einfach mal um kurz die Erfahrungen zu notieren, die wir bislang mit den neuen In-Ears sammeln konnten.
180 Euro günstiger als Apples In-Ears
Diese, soviel sollten wir zur preislichen Einordnung vielleicht vorweg schicken, werden mit dem Gutscheincode LIBERTY30DE im Rahmen der Markteinführung aktuell für nur 99 Euro angeboten und liegen damit 180 Euro unter Apples offiziellem Verkaufspreis der Airpods Pro.
Was ich ebenfalls vorweg schicken muss: Ich bin kein Freund von In-Ear-Ohrhörer und deshalb auch bislang den regulären AirPods treu geblieben, die ihre Bauform von Apples kabelgebundenen EarPods geerbt haben und beim Einsatz zwar am, aber nicht im Gehörgang liegen.
9 Aufsatzgrößen im Lieferumfang
Hier verlangen die Liberty Air 2 Pro dem Nutzer die gleiche Eingewöhnung wie Apples AirPods Pro ab, bieten dafür allerdings ganze neun Aufsätze für alle möglichen Gehörgangsgrößen an, die sich recht einfach an und abstecken lassen und das Finden der optimalen Größe quasi garantieren.
Im Ohr sitzen die matt-schwarzen Liberty Air 2 Pro anschließend gut und bieten eine Touch-Bedienung an, deren Umfang mit der AirPods Pro vergleichbar ist und in der Soundcore-App des Anbieters konfiguriert werden kann.
Transparenzmodus, Geräuschunterdrückung, EQ
Ebenfalls konfigurierbar ist auch die Geräuschunterdrückung für die nicht nur drei Werkseinstellungen (Transport, Indoor und Outdoor) sondern auch ein persönlich anpassbarer Modus bereitsteht. Auch der Transparenzmodus verfügt über zweiunterschiedliche Voreinstellungen (volltransparent, Stimmen-Modus).
Diese werden von 40 Equalizer Voreinstellungen und einem zusätzlichen EQ-Modus begleitet, der den Frequenzverlauf nach einem kurzen Hörtest an das eigene Hörvermögen anpasst.
Fast zu viel Mitbestimmung
Dies sind auf der einen Seite zu begrüßende Konfigurationsmöglichkeiten, auf der anderen Seite fast schon zu viel Voreinstellungen die mich beim Einsatz häufiger daran haben zweifeln lassen, ob ich nun auch wirklich die optimale Einstellung gewählt habe.
Davon abgesehen bestimmen folgende Beobachtungen meinen Ersteindruck:
- Der Aufbau der Bluetooth-Verbindung beim Einsetzen erfolgt umgehend. Die Play/Pause-Automatik beim Aus- und Einstecken ist zuverlässig.
- Das Umschalten zwischen Geräuschunterdrückung, Normal- und Transparenzmodus direkt am Kopfhörer dauert eine Sekunde und unterbricht die Musikwiedergabe.
- Über die App umgeschaltet, lassen sich die Modi hingegen umgehend und ohne Aussetzer wechseln.
- Die Steuergesten werden zuverlässig erkannt, AirPods-Besitzer müssen sich jedoch ein zurückhaltenderes Klopfen angewöhnen.
- Die voreingestellten Ton-Einstellungen sind etwas basslastig aber ansonsten einwandfrei.
- In komplett ruhiger Umgebung führt die Aktivierung der Geräuschunterdrückung zur einem hörbaren Rauschen – hier ist mal mit dem Normalmodus besser bedient.
- Die Geräuschunterdrückung auf der Straße ist hervorragend.
- Die Hülle ist etwas größer als die der AirPods, fühlt sich aber gut verarbeitet an, besitzt einen USB-C-Port und mehrere Zustands-LED.
Für ein finales Fazit ist es noch zu früh, der erste Eindruck fällt jedoch überwiegend positiv aus. Klanglich sind die Liberty Air 2 Pro sehr präsent und warm, in Sachen ANC aggressiv und was die App-Steuerung angeht, fast schon etwas zu viel. Im 100-Euro-Segment dürften die neuen Anker-Hörer aber fast konkurrenzlos sein.