Li-Fi-Verweise in iOS 9: Apple-Experimente mit optischer Datenübertragung?
Ihr erinnert euch an die Infrarot-Diode, die bis vor kurzem noch in fast allen gängigen TV-Fernbedienungen verbaut wurde? Das Kürzel „Li-Fi“ beschreibt ein ähnliches Verfahren zur optischer Datenübertragung, ist aber deutlich jünger, hat eine wesentlich kräftigere Bandbreite und wesentlich mehr Einsatzzwecke als die Infrarot-Signale, mit denen eurer Fernseher tagtäglich zu kämpfen hat.
Kino an, Kamera aus: Li-Fi als Aufnahmestopp?
Die deutsche Wikipedia beschreibt das Light Fidelity-Verfahren in ihrer Artikel-Einleitung wie folgt:
Li-Fi (englisch light fidelity) ist ein 2011 vom an der University of Edinburgh arbeitenden deutschen Forscher Harald Haas geprägter Begriff für ein Verfahren der optischen Datenübertragung auf kurze Distanzen und ein optisches Äquivalent zu den funktechnisch realisierten WLAN.
Warum wir euch auf den ausklingenden Montagabend noch eine Begriffserklärung zumuten? iOS 9 enthält erste Hinweise auf das Li-Fi-Verfahren und führt in seinen System-Dateien unter anderem den Parameter „LiFiCapability“ auf, der darauf schließen lässt, dass Apple zumindest die ersten Vorkehrungen für die Verarbeitung Li-Fi-spezifischer Code-Schnipsel trifft.
Seit iOS 9.1 im iPhone-Code vorhanden, ist derzeit zwar noch unklar ob bzw. wie Apple Gebrauch von der optischen Datenübertragung machen könnte, das Fundstück lädt allerdings zu Spekulationen ein.
Nicht zuletzt das 2013 veröffentlichte Apple-Patent „Optical Demudulation Using an Image Sensor“ lässt erkennen, dass sich Apple schon länger mit entsprechenden Konzepten beschäftigt.
So würde sich das Li-Fi unter anderem zur Indoor-Navigation nutzen lassen, könnte aber auch dazu eingesetzt werden die Geräte-Kamera softwareseitig zu deaktivieren – etwa um einen Mitschnitt aktueller Kino-Prämieren zu verhindern. Eine Idee, die Apple bereits 2011 formulierte.
Aktuell sortieren wir das Stichwort Li-Fi einfach in der großen Box der noch unverwirklichten Apple-Ideen ein und melden uns erneut, sobald die ersten Cupertino-Produkte mit optischer Datenübertragung ausgeliefert werden. Bis dahin informiert euch der TED-Talk von Harold Haas über die Hintergründe